Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Weniger Brände, mehr Mitglieder

Stadt- und Landkreis Heilbronnvon Friedhelm Römer, HSt

Kreisbrandmeister Uwe Vogel präsentiert in seinem Jahresbericht 2013 eine ganze Reihe erfreulicher Zahlen. So sind die Brandfälle im Vergleich zum Vorjahr von 545 auf 436 zurückgegangen.

Einen Grund dafür konnte er nicht nennen. „Bei unserer Einwohnerzahl ergibt sich eine hohe Schwankungsbreite“, so Vogel.

„Die Welt mag sich ändern und wandeln. Die Feuerwehren werden immer gebraucht“, hebt Landrat Detlef Piepenburg in seiner Rede bei der Dienstversammlung der Landkreis-Feuerwehren am Samstag vor 300 Teilnehmern in der Leingartener Festhalle deren Bedeutung heraus. Unter den Besuchern sind unter anderem Vertreter von Polizei, Deutschem Roten Kreuz, Technischem Hilfswerk und Arbeiter-Samariter-Bund.

Verkehrsdichte

Gestiegen sind dagegen die Einsätze mit technischer Hilfeleistung, und zwar kontinuierlich in den vergangenen drei Jahren auf jetzt 1121. „Wir haben eine hohe Verkehrsdichte, gleichzeitig ist die Feuerwehr inzwischen sehr leistungsfähig geworden“, begründete der Kreisbrandmeister diesen Anstieg. Dass die Zahl der Fehlalarme trotz Ausweitung von Brandmeldern zurückgegangen ist, liege an den modernen technischen Maßnahmen, die potentielle Fehlalarme unterdrückten.

Sorgen bereitet ihm unterdessen die Situation auf den Autobahnen, vor allem auf der A6: „Wir sind fast ständig dort im Einsatz. Das bringt die Feuerwehr an die Personalgrenze.“ Außerdem würden die Einsätze immer schwieriger. Eine Entlastung erwartet er hier nicht. Als Beispiel nannte er einen großen Unfall vom 15. Juli, bei dem gleich beide Fahrtrichtungen gesperrt wurden.

Landrat Piepenburg wies daraufhin, dass die Wehren im vergangenen Jahr 191 Menschen gerettet oder befreit haben, nannte aber auch eine tragische Zahl: 38 Personen konnten nur noch tot geborgen werden. Für Uwe Vogel sind die vielen geretteten Menschen „ein Indiz für die gute Moral und Motivation sowie den hohen Ausbildungsstand der Feuerwehr“.

Höchststand

Ebenfalls zufrieden zeigte er sich mit dem Personalstand. „Dies ist ein erfreuliches Thema.“ Mit 4143 (2012: 4130) erreicht die Feuerwehr im Landkreis einen Höchststand. Unter den 13 neuen Mitgliedern sind elf Frauen. Insgesamt sind derzeit 205 Frauen bei den Aktiven, was ebenfalls einen Höchststand bedeutet. „Das gefällt mir“, sagt Piepenburg mit einem Lächeln.

„Wir bieten ein attraktives Umfeld mit der digitalen Alarmierung, der neuen Ausrückeverordnung sowie im EDV-Bereich. Da ist für jeden etwas dabei“, glaubt der Kreisbrandmeister Gründe für diesen Zuwachs zu kennen. Allerdings besteht gerade bei weiblichen Mitgliedern ein großer Nachholbedarf. Dieses Potenzial wolle die Feuerwehr erschließen, verspricht Vogel.

Auch bei den Themen Jugendfeuerwehr und Ausbildungsstand zeigt sich der Kreisbrandmeister sehr zufrieden. Die Mitgliederzahlen beim Nachwuchs sind im Landkreis von 1077 (2012) auf jetzt 1112 gestiegen. Als beispielhaft nennt er die Feuerwehr Eppingen, die nicht auf den Nachwuchs wartet, sondern aktiv in die Schulen geht, um Jugendliche an die Feuerwehr heranzuführen. Allerdings seien diese Rekrutierungsaktionen notwendig, „weil uns die demografische Entwicklung bald Probleme bereiten wird“. Insgesamt sieht er die Wehr bei komplexer werdenden Aufgaben gut aufgestellt.

Bild: Der Kranunfall am 22. Juni in Neuenstadt gehörte zu den Großeinsätzen der Feuerwehr im vergangenen Jahr. (Foto: Archiv/Veigel)