Die Freiwillige Feuerwehr Untergruppenbach bekommt einen neuen Standort. Der Gemeinderat hat am Donnerstagabend beschlossen, dass die Wehr in die Entenstraße gegenüber dem Therapiezentrum Meyer umsiedelt. Gemeinderat Marcel Meyer musste deshalb wegen Befangenheit bei den vielen Zuschauern Platz nehmen. Die Kommune hat bereits Mitte 2012 den Kaufvertrag unterschrieben. Der Umzug der Firma Beck/Hebetechnik nach Heilbronn hat sich verzögert. Ende Januar sind die Räumlichkeiten frei geworden. Angrenzend ist der Bauhof schon seit Jahren beheimatet.
Visitenkarte Mit acht zu vier Stimmen wurde der Beschluss gefasst. Die CDU-Bürgerliste lehnte den Standort ab. Norbert Weinert forderte Bürgermeister Joachim Weller auf: „Herr Weller, ziehen Sie die Notbremse.“ Das Gelände am Autobahnzubringer L 1111 sei das Schaufenster und die Visitenkarte der Gemeinde. „Dieser Bereich wird künftig unser hochwertigstes Gelände für Dienstleistung und Handel werden“, betonte Weinert. Der Bereich sei fußläufig und mit dem Fahrrad gut zu erreichen. Eine Handelskette hat oberhalb des neuen Feuerwehrstandorts bereits Interesse bekundet. Mit der Feuerwehr sei die Fläche „auf Jahrzehnte blockiert“, betonte der CDU-Gemeinderat. Durch das Therapiezentrum sieht die CDU in diesem Gebiet schon jetzt große Verkehrsprobleme. Diplom-Ingenieur Schwarze aus Plochingen prüfte 2011 mehrere Standorte. Laut Sitzungsvorlage hält er einen umfassenden Umbau der Industriegebäude nicht für sinnvoll, sondern schlägt eine moderate Neugestaltung vor. „Da soll ein Provisorium für 1,3 Millionen Euro geschaffen werden“, ärgerte sich Weinert. Er befürchtet deutlich höhere Kosten. Die Plansumme von 1,3 Millionen Euro enthalte noch keine Kosten für den über 30 Jahre alten Bauhof. Für dieses Gebäude bestehe ein Investitionsstau. Die CDU befürwortet einen neuen Standort auf der grünen Wiese am Ortsrand in Verlängerung des Kirchgrunds, direkt neben der L 1111. „Das ist vordergründig teurer, doch nachhaltiger“, unterstrich Weinert.
Die Verwaltung hat sich bei umliegenden Kommunen informiert. In Beilstein seien ohne Grund und Boden drei und in Talheim 3,8 Millionen Euro für den Magazinbau veranschlagt gewesen. Diese Kosten, einschließlich der noch nötigen Umlegung, könne die Gemeinde nicht schultern, so Bürgermeister Joachim Weller. Hermann Steiner von der UWG hält es für notwendig, das DRK-Einsatzfahrzeug am gleichen Standort unterzubringen. Ellen Mangatter (SPD) erinnerte an die Standortsuche seit Jahren: „Wer am Schluss Recht hat, kann noch niemand sagen.“ Ihre Fraktion sei froh, endlich einen Knopf dran zu haben. Falls doch ein ganz neuer Standort gefunden werde, hält Mangatter einen Standort für die gesamte Gemeinde für richtig.
Zuschüsse Das Areal an der Entenstraße hat die Gemeinde unter einer Million Euro gekostet, so Weller auf HSt-Nachfrage. 2014 soll nur geplant werden. Die Zuschuss-Anträge seien für dieses Jahr gestellt.
Bild: Der Gemeinderat Untergruppenbach hat beschlossen, im Gebäudetrakt die Feuerwehr unterzubringen. Der Bauhof ist bereits im linken Teil beheimatet. (Foto: Ute Knödler)