Zwei Tage lang bewiesen die Hardthausener Floriansjünger, dass sie ihr Handwerk an Wasserschlauch und Rettungsschere - aber auch an der Friteuse beherrschen. Alle Abteilungswehren zeigten beim diesjährigen Lindenblütenfest ihr Geschick.
Schweiß vergossen vor allem die Hauptakteure. So zeigte eine Löschgruppe der Jugendfeuerwehr, was ihnen ihr Trainerquartett Jochen Steeb, Steffen Köhnlein, Bernd Herold und inzwischen auch Reiner Strebel in den vergangenen Monaten beigebracht haben. Ein kleines Holzhaus wollten die Jungs auf der Straße am Festplatz anzünden, um dann mit drei C-Rohren zu löschen. Die Vernunft siegte, eine Nebelmaschine wurde ins Häusle gestellt.
Mit Blaulicht und Martinshorn wurden die neun Jungmannen an den Brandort gefahren. Tillmann Kurz fungierte als Gruppenführer. Er ließ seine Kameraden nach der Erkundigung der Lage antreten und gab ratzfatz den Einsatzbefehl. „Der hat das profihaft gemacht, ich bin sprachlos “, meinte Übungsmoderator Thomas Engler begeistert über den coolen Neugruppenführer im Teenager-Alter.
Aber auch die anderen Jungs gingen locker und gelassen, dabei aber sehr konzentriert ans Werk. „Gut ausgebildet“ war das Urteil vom Publikum, das zahlreicher hätte sein dürfen. Es gab reichlich Beifall.
Einen Tag später zeigten die „Großen“ vor einigen hundert Augenpaaren, wie auf das Goldene Feuerwehrabzeichen trainiert wird. „Die eingesetzten Feuerwehrleute, die aus allen Abteilungen der Hardthausener Wehr sind, wussten zu Beginn der Übung nicht, was auf sie zukommt“, erklärte Thomas Engler. Die Aufgabenstellung war nicht einfach: Ein Traktor war gegen einen PKW gefahren, der Schlepperfahrer war bewusstlos, der Autofahrer eingeklemmt. Kommandant Gerald Weiß hatte die Lage mit seinen Mannen rasch im Griff.
Mit Schere und Spreizer retteten sie den „Dummy“ mit seinem lustigen Holzkopf. Gruppenführer Steffen Köhnlein bewies, dass er nicht nur die Jugend ausbilden kann, sondern auch selbst etwas drauf hat. Geschickt rettete er mit seinen Leuten den Traktorfahrer aus dem großen Fahrzeug. Auch die Erwachsenen erhielten den wohlverdienten Beifall der Bürger, die sich von der Leistungskraft ihrer ehrenamtlichen Wehrleute überzeugen konnten.
Gochsens Kommandant Rainer Hasenfuß hatte keine Zeit, sich um die Schauübungen zu kümmern. Bei der anfänglichen Riesenhitze floss das Bier in Strömen. Nach einem erfrischenden Gewitter war in der Floriansbar im Magazin ein Riesenbetrieb. Da machte auch Faschingsulknudel Hermine Klotz mit. Auch sie war am Ende behangen mit Smirnoff-Laternen.
Im Laufe des zweitägigen Festes fanden auch viele Radfahrer vom Öko-Regio-Weg an den Festplatz, wo es bald schwer war, einen der schönen und gemütlichen Plätze unter der alten Linde neben dem Feuerwehrmagazin zu ergattern. Wer saß, wollte den kühlen Schattenplatz nicht mehr verlassen.