Vermutlich ein elektrischer Defekt hat gestern ein Feuer in einem Einfamilienhaus in Gemmingen entfacht. Erst tags zuvor beriet der Hauptausschuss der Gemeinde über die technische Ausrüstung der Feuerwehr.
Um 9.31 Uhr ging gestern Morgen der Alarm los. Mit gut 15 Mann rückte die örtliche Feuerwehr in den Erlenweg aus. Sie verhinderte, dass dort ein Feuer in einer Abstellkammer aufs gesamte Gebäude übergriff. Personen blieben unverletzt. Die Höhe des Sachschadens steht noch nicht fest.
„Die Brandursache ist noch völlig offen“, erklärte Gernot Weißert, stellvertretender Kommandant in Gemmingen. Vermutlich, aber das sei zum Zeitpunkt äußerst vage, handele es sich bei der Brandursache um einen elektrischen Defekt. „Vielleicht eine Lampe.“ Mit kleinem Löschgerät bekämpfte die Wehr das Feuer in der Kammer. Unter den Rettungskräften befanden sich zwei Atemschutzträger.
Dass gerade sie bei Einsätzen in lebensbedrohliche Situationen geraten können, war tags zuvor bei der Sitzung des Hauptausschusses Thema. Der Ausschuss entschied, einen Defibrillator anzuschaffen. Zudem soll ein hydraulischer Rettungssatz erneuert werden.
Kreisbrandmeister Hans-Wilhelm Hansmann bestätigte, dass die hydraulischen Rettungssätze der Gemminger Wehr veraltet sind. Begründung: Schere und Spreizer lassen sich nicht gleichzeitig einsetzen. Dazu weisen sie eine zu geringe Spreiz- und Schneidleistung auf.
Wenn nicht alle, so soll zumindest ein Rettungssatz der neuesten Technik entsprechen. Die Ausschussmitglieder stimmten für die Anschaffung. Kosten: knapp 14 000 Euro inklusive Einbau.
Außerdem soll ein Defibrillator gekauft werden. Voraussetzung: Auch das örtliche DRK verfügt nicht über dieses Gerät, das dem Herztod entgegenwirkt. Und der Verein besitzt keinen „Defi“. Atemschutzträger seien Stress und Gefahren ausgesetzt, die zu lebensbedrohlichen Situationen wie Kammerflimmern führen können, verwies Bürgermeister Timo Wolf auf Vorfälle außerhalb der Gemeinde. Er gab zu: Die klamme Haushaltslage machte ihm die Entscheidung nicht eben leicht. „Die 3000 Euro sollten es uns wert sein“, rückte Silvia Weidner die Sicherheit der Wehrmänner in den Mittelpunkt. 3000 Euro stehen im Haushalt bereit. Das Gerät ist für 2300 Euro zu haben. Es analysiert die Herztätigkeit automatisch und gibt bei lebensbedrohlichen Herzrhythmen einen Schock ab. Eine Fehlbedienung ist ausgeschlossen. Die Bestellung des Geräts läuft über das Amt für Brand- und Katastrophenschutz Heilbronn. Dort wird derzeit eine Sammelbestellung zu günstigeren Preisen organisiert.
Foto: Ein Brand gestern in Gemmingen lief glimpflich ab. Tags zuvor beriet der Hauptausschuss über die Ausstattung der Feuerwehr. (Foto: Heike Kinkopf)