Eine große Herausforderung wartet in diesem Jahr auf elf Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Hardthausen. Zum dritten Mal in der Geschichte der Wehr starten Teams zur Jagd auf das begehrte Goldene Abzeichen. Patrick Beck ist der Organisator und erklärt: „Elf Männer machen mit, das heißt, wir müssen zweimal antreten.“ Der Grund ist einfach: Eine Feuerwehrgruppe besteht aus je einem Maschinisten und Melder sowie je zwei Leuten im Schlauch-, Wasser- und Angriffstrupp. Das sind insgesamt neun und da elf mitmachen wollen, müssen sieben der Hardthausener eben zweimal antreten, um allen den Erwerb des Goldenen Abzeichens zu ermöglichen.
Patrick Beck und seine Mannen zeigten ihr Können beim Feuerwehrfest in Lampoldshausen am vergangenen Wochenende. Sie pickten sich den für Zuschauer interessantesten Teil des Abzeichenprogramms heraus, nämlich die Rettung eines Verletzten aus einem Unfallauto. Im Feuerwehrjargon heißt das „Technische Hilfeleistung“. Perfekt begannen die Floriansjünger ihre Übung und bargen einen „echten“ Menschen aus dem Fahrzeug, leisteten Erste Hilfe und transportierten den Verletzten ab.
Abzeichen Neben der Hilfeleistung, so Patrick Beck, gehören bei der Prüfung wie auch schon beim Ablegen des Silbernen Abzeichens auch noch der Löschangriff, der Gebrauch des Atemschutzes und der Einsatz eines Saugschlauchs. Allerdings muss beim höchsten Abzeichengrad alles schneller gehen, und es dürfen weniger Fehler gemacht werden. Außerdem kommt auch noch eine Theorieprüfung hinzu.
Gesamtkommandant Klaus Herold ist selbst Träger des Goldenen Abzeichens und freut sich über seine fleißigen Mannen, die zurzeit intensiv trainieren. Gerne sehen würde er, dass einmal eine Gruppe mit mehreren Frauen so trainieren würde. Denn unter den 100 Einsatzkräften, die in den drei Hardthausener Ortsteilen bei der Feuerwehr ihr Ehrenamt verrichten, sind lediglich zwei weiblich.
An der Arbeit des Jugendwarts Jochen Steeb und seinen Betreuern, zu denen auch Patrick Beck gehört, liegt es nicht, dass so wenige Frauen zur Feuerwehr wollen. In den 15 Jahren des Bestehens der Jugendwehr konnten schon deutlich über 20 junge Leute beim Erreichen des 18. Geburtstags zu den Aktiven übernommen werden. Eine Werbeaktion vor wenigen Wochen, in deren Rahmen 140 Kinder im Alter von elf bis 13 Jahren angeschrieben wurden war, brachte nur bedingt Erfolg. Fünf Jungen meldeten Interesse an, aber kein einziges Mädchen.
Der Lampoldshausener Abteilungskommandant Ralf Haußecker hatte einen Grund zur Freude am Feuerwehrfest. Niemand hatte gedacht, dass der neue Schulungsraum in der Gemeindehalle so schnell fertig wird. Nun war die gemütliche Hocketse vor und im Feuerwehrgerätehaus quasi die Einweihung. Gerade noch rechtzeitig wurden die letzten Lampen angebracht, und nun fehlen nur noch die geplante kleine Küche und die Leinwand mit einem Beamer für Vorträge.
Motivation Ralf Haußecker ist zufrieden, denn im September wurde ein neues Einsatzfahrzeug übergeben, und nun steht ein neuer Schulungsraum zur Verfügung: „Das ist für die Mannschaft ein ordentlicher Motivationsschub.“
Bild: Ausschnitte aus dem Prüfungsprogramm für das goldene Abzeichen zeigte die Feuerwehr den Gästen beim Fest am Wochenende. (Foto: Agentur Kochertal)