„Wasser marsch“ hieß es beim Kinderferienprogramm, das die Abteilung Stein/Kochertürn der Neuenstädter Feuerwehr für Sieben- bis 16-Jährige bot. Auch der Himmel hatte ein Einsehen. Und so lernten die 13 Teilnehmer Wissenswertes über das Löschen. Nass wurden sie höchstens durch Wasserschleppen oder Spritzversuche auf ein mit lodernden Flammen bemaltes Häuschen.
Schleppen Ganz schön anstrengend: Tim Jochim und Maximilian Schmieg sind sich einig, dass das Löschen in früheren Zeiten mit viel Muskelkraft verbunden war. Während Danijela Kovacevic Eimer um Eimer vom Oberflorhydranten vor dem Feuerwehrhaus heranschleppt, pumpen die beiden acht- und neunjährigen Jungen, was das Zeug hält, damit Lilli Boek mit dem D-Rohr auf das Spritzenhäuschen zielen kann.
Zum ersten Mal übt sich die Siebenjährige im Löschen, und Wolfgang Krieger ist hochzufrieden. „24 Zentimeter, der Eimer ist voll. Super gezielt“, lobt der Gruppenführer. Dass die historische und erste Pumpe vom Brambacher Hof aus den 1870er Jahren, die die Kochendorfer Firma Bachert hergestellt hatte, arbeitsintensiv war, betont Oberlöschmeister und Organisator Detlev Connert: „Damals war der ganze Ort auf den Beinen, um Wasser aus dem Löschteich heranzuschleppen“, berichtet er. Heute kommt sie nur noch bei Festumzügen zum Einsatz. Wie es bei der Feuerwehr heutzutage zugeht, erfahren die Kinder und Jugendlichen von acht Feuerwehrleuten.
Die Löschfahrzeuge, das LF 8/6 und das LF 8, werden von den Besuchern genauer unter die Lupe genommen. Oberfeuerwehrmann Benjamin Botta zeigt ihnen das technische Innenleben mit Schläuchen und Rohren verschiedener Größe, Stromaggregat oder Flutlichtscheinwerfer. Die Ferienprogramm-Teilnehmer staunen nicht schlecht, dass es sogar die Sitzbänke der Feuerwehrleute mit Bolzenschneider oder Sägen in sich haben.
Spielstationen Der Spaß kommt nicht zu kurz. Fünf Spielstationen hat die Feuerwehr aufgebaut: So gibt es Dosenwerfen bei Laura Würth, Tauziehen und die knifflige Aufgabe, einen Tischtennisball durch einen Schlauch zu pressen. Bei einem Quiz sind sieben der gezeigten Feuerwehrutensilien wiederzuerkennen. Jakob Schmelcher, Johannes Belz (beide 8), Manuel Frank und Max Boek (beide 10) haben gut aufgepasst: Sie erreichen die volle Punktzahl.
Nachwuchsarbeit spielt bei den Einsatzkräften eine große Rolle. „Die Jugendfeuerwehr ist sehr wichtig für die aktive Wehr“, bestätigt Detlev Connert. Weil sich auch Kameradschaft schon früh üben lässt, werden alle Kinder am Ende mit Gewinnerpreisen für den Wettkampf und leckeren Grillwürsten belohnt.
Bild: Tim Jochim, Danijela Kovacevic und Maximimilan Schmieg (von links) pumpen, was das Zeug hält. Früher war beim Löschen viel Muskelkraft nötig. Foto: Ute Plückthun