48 Mal hat er telefoniert, jetzt hat er einen Brief geschrieben. Seit Oktober 2003 verhandelt Fleins Kämmerer Gerhard Vollmer mit einem Fellbacher Autohändler wegen eines neuen Kommandofahrzeugs für die Feuerwehr. Bisher bekam er nur Vertröstungen zu hören.
Um die Gemeindekasse nicht übermäßig zu strapazieren, hatte sich Vollmer auf den Ratschlag der Heilbronner Berufsfeuerwehr folgendes ausgedacht: Das Volkswagenwerk in Wolfsburg verleast an verschiedene Länderpolizeien Modelle des T4 VW-Busses - die meistens bei der Unfallaufnahme eingesetzt werden. Nach 20 bis höchstens 54 Monaten gehen die Fahrzeuge an den Hersteller zurück. Und ein solches Fahrzeug hätte Flein gern für geschätzte 15 000 Euro. Der Wagen hätte den Vorteil, dass er bereits für Funk und mit Blaulicht ausgerüstet ist.
Die Verhandlungen mit dem Fellbacher Partner ließen sich zunächst auch ganz gut an. Danach wurde Vollmer immer wieder vertröstet. Im September gab s schließlich die viel versprechende Ansage: Die Angelegenheit läuft auf höchster Ebene.
Jetzt reichte es dem Kämmerer. Schriftlich hat er sich jetzt an die Vertriebsleitung Deutschland in Hannover gewandt und rieb auch gleich ein bisschen Salz in eine Wunde: Warum stünden noch keine Fahrzeuge zur Verfügung, wo doch einzelne Bundesländer für ihre Ordnungshüter von der Wolfsburger Autoschmiede zum schwäbischen Stern aus Untertürkheim wechselten?
Dem Fleiner Feuerwehrkommandanten Martin Stähle bleibt also vorerst nichts anderes, als weiter in seinem bisherigen Kommandowagen zu den Einsätzen zu fahren. Der alte Wagen kommt zwar auch aus Wolfsburg. Er hat aber inzwischen bereits 24 Jahre auf den Achsen.