Bei der Hauptversammlung am 1. März haben die Leingartener Feuerwehrleute über die zukünftige Feuerwehr-Führung entschieden. Bei den Wahlen zum Kommandanten setzte sich der bisherige Amtsinhaber André Göbl gegen Bernhard Löwe im ersten Wahlgang durch und wurde mit 38 von 54 möglichen Stimmen für eine dritte Amtszeit wiedergewählt.
Der bisherige Stellvertreter Roland Gräsle trat nicht mehr zur Wahl an. „Jetzt ist es an der Zeit, dass jüngeres Blut einen frischen Wind und neue Ideen bringt“, so Gräsle. Hier hatte Rouven Leibbrand - ebenfalls im ersten Wahlgang und mit 38 Stimmen - die Nase vorn. Neben ihm hatte sich noch Ralf Hennrich zum Stellvertreter beworben.
Voraussichtlich am vierten April treten der alte/ neue Kommandant und der neue Stellvertreter vor den Gemeinderat. Von diesem müssen sie zuerst bestätigt werden, bevor Bürgermeister Steinbrenner sie offiziell in ihr Amt einsetzen kann.
Nach 15 Jahren im Führungs-Duo der Leingartener Feuerwehr - fünf Jahre mit Kommandant Martin Klar, zehn Jahre mit André Göbl - wurde der bisherige Stellvertreter Roland Gräsle offiziell aus seinem Amt verabschiedet. Ans endgültige Aufhören denkt dieser aber noch lange nicht: „Natürlich gehe ich der Feuerwehr nach wie vor nicht verloren!“, so Gräsle.
Doch die Wahlen waren nur ein kleiner Teil der Hauptversammlung am Samstag. Nicht weniger als 14 Feuerwehrangehörige wurden befördert, angefangen von Ernennungen zum Feuerwehrmann bis hin zur Beförderung zum Oberbrandmeister. Insgesamt gab es drei Ernennungen zum Feuerwehrmann, fünf Beförderungen zum Oberfeuerwehrmann und eine Beförderung zum Hauptfeuerwehrmann. Zwei Feuerwehrleute dürfen sich seit Samstag „Löschmeister“ nennen. Jürgen Fritz und Ralf Hennrich, welcher sich vorher um das Amt des Stellvertreters beworben hatte, tragen jetzt die silberne Schwinge eines Brandmeisters. Karl Schmidt wurde zum Oberbrandmeister befördert.
Wichtiger Bestandteil der Feuerwehr-Hauptversammlungen Land auf, Land ab ist der Rechenschaftsbericht des Kommandanten für das vergangene Jahr - so auch in Leingarten. Genau 80 Einsätze mussten die Leingartener Wehrleute abarbeiten, allein die Hälfte davon in Form von technischer Hilfeleistung - angefangen vom schweren Verkehrsunfall mit drei Todesopfern bis hin zur Türöffnung oder Hilfeleistung bei Unwettern. Zehn mal wurde die Feuerwehr zu Bränden alarmiert, zwölf weitere Alarme entpuppten sich als Fehlalarm.
Aktiv war 2007 - im zehnten Jahr ihres Bestehens - auch die Jugendfeuerwehr. Insgesamt 59 mal führte die Jugendabteilung Übungen und Sonderaktionen durch. Besonders war hier vor allem die Abnahme der „Jugendflamme Stufe 1“ in Leingarten. Sogar interkommunal war die Jugendfeuerwehr aktiv: Im Sommer wurde eine gemeinsame Übung mit der Jugendfeuerwehr Schwaigern an den Eichbottseen durchgeführt.
Ein Abschied stand allerdings auch hier an: Der langjährige Jugendbetreuer Jürgen Fritz schied aus dem Betreuerteam aus. Als Dank und Anerkennung für seine Leistungen überreichte ihm Jugendwart Rouven Leibbrand ein Weinpräsent sowie einen Glasteller mit Gravur „Die höchste Auszeichnung, die die Jugendfeuerwehr Leingarten zu vergeben hat“.
Nach den Ansprachen von Bürgermeister Steinbrenner und Kreisbrandmeister Uwe Vogel ging auch diese Hauptversammlung zu Ende.
Bild von links nach rechts: Bürgermeister Ralf Steinbrenner, Kommandant André Göbl, neuer stellv. Kommandant Rouven Leibbrand, bisheriger Stellvertreter Roland Gräsle, Kreisbrandmeister Uwe Vogel.