In die Techniken der Hilfeleistungsorganisation wurden junge Wehrleute aus sieben Gemeinden des Landkreises jetzt im Rahmen der Grundausbildung bei der Feuerwehr in Schwaigern eingeführt.
Über einen Zeitraum von 21 Tagen vermittelten die Kreisausbilder Uli Messerschmitt aus Leingarten und Albrecht Decker aus Niederhofen sowie Volker Lang, Werner Sailer und Timo Decker in mehreren Abendstunden und an zwei Samstagen die Lehrinhalte in Theorie und Praxis. Spraydosen- und Fettexplosionen wurden nachgestellt. Metallbrände und die Reaktion nach dem Einsatz von Löschmitteln sowie unterschiedliche Löschmethoden und Einsatztaktiken wurden den Nachwuchskräften vorgeführt.
Rote Nasen und kalte Füße gab es wegen der kühlen Temperaturen der vergangenen Woche - schon während der Ausbildung ein Vorgeschmack auf den bevorstehenden Feuerwehralltag.
Die behandelten Themen wurden durch Lernerfolgskontrollen abgeprüft. So dürfen junge Feuerwehrleute nicht sofort an Einsätzen teilnehmen. Sie müssen zuvor die Grundausbildung und den Truppführerlehrgang erfolgreich abgeschlossen haben. Dieser Ausbildungsteil erstreckt sich über zwei Jahre und wird von weiteren Ausbildungsinhalten in der Stammwehr begleitet. Erst danach werden die Neulinge an das Einsatzgeschehen herangeführt.
In der Grundausbildung wird den Teilnehmern zum Beispiel vermittelt, um welche Form einer Organisation es sich bei der Feuerwehr handelt. Ausbildungsinhalte wie Brennen und Löschen, gefährliche Stoffe und Güter, Fahrzeug- und Gerätekunde, Rettung, Brandbekämpfung und die technische Hilfeleistung werden ebenfalls behandelt.
Am Lehrgangsende bestanden alle 28 Absolventen aus Abstatt, Leingarten, Pfaffenhofen, Flein, Güglingen, Brackenheim und Schwaigern die Prüfung.
Eine solide Grundausbildung ermögliche erst reibungslose und wirkungsvolle Einsätze im Ernstfall, betonte der Schwaigerner Feuerwehrkommandant Albert Decker. Erst wenn ein gewisser Automatismus greife, könnten die Einsätze erfolgreich abgeschlossen werden.
Die eigentliche Brandbekämpfung bildet heute nur noch einen Teilbereich im breiten Aufgabenspektrum der Feuerwehren. Naturereignisse wie Hochwasser und die technische Hilfeleistung rufen die Wehren genau so auf den Plan. Der Anteil dieser Einsätze liegt zwischenzeitlich bei zwei Drittel.
Foto: Die Nachwuchskräfte aus sieben Landkreisgemeinden und ihre Ausbilder (oben). Einsätze wurden beim Lehrgang authentisch nachgestellt. (Fotos: Albert Decker)