Ein von Flammen gelb verfärbter Himmel, geborstene Fenster und 25 Einsatzkräfte, die das Feuer niederkämpfen. Großbrand in der Großgartacher Straße in Heilbronn. Bei der Jahreshauptversammlung der Neckarsulmer Feuerwehr in der Ballei wurde auch dank eindrucksvoller Bilder deutlich, welchen Herausforderungen die Floriansjünger sich im vergangenen Jahr stellen mussten.
Die Fotografien, die dank Powerpoint-Präsentation auf der Leinwand hinter Feuerwehrkommandant Hermann Jochim auf der Bühne erscheinen, sprechen für sich.
So vielfältig wie die Arbeitseinsätze im vergangenen Jahr waren auch die Maßnahmen. Da war ein Verletzter zu bergen, der mit Knochenbrüchen nach seinem Sturz in einer Grube lag, dort galt es einen LKW-Brand auf der A6 bei der Anschlussstelle Obereisesheim zu löschen.
"Zuerst hatten wir einen Schaumangriff in Erwägung gezogen", erklärte Kommandant Jochim. In der Nähe der Unfallstelle gab es jedoch einen Bach. "Da wären dann bald die Fische an der Oberfläche geschwommen".
Mit Einsatz von viel Wasser und Unterstützung der benachrichtigten Heilbronner Wehr konnte ein Umweltschaden verhindert werden.
Schlimm auch die Erinnerung an einen schweren Unfall mit einem Gefahrentankzug auf der Autobahn, der vermutlich durch einen herumrollenden Reifen ins Schleudern kam und zwei Lkws mitgerissen hatte.
"Der Fahrer wurde tödlich verletzt", sagt Jochim. Wie verkraften freiwillige Feuerwehrmänner die Bilder, die sich ihnen an Unfallstellen bieten?
"Wir haben einen sehr guten Notfallseelsorger", erzählt Jochim im Gespräch mit der Heilbronner Stimme. Das beste Rezept sei es, nach dem Einsatz zusammenzusitzen und miteinander zu reden.
Auch vermeintliche Milzbranderreger hielten die Feuerwehr im vergangenen Jahr in Atem. Aufwändig wurde ein Brief untersucht, auf dem "Pusten " geschrieben stand - es stellte sich heraus, dass es sich um eine Bewerbung für eine Putzstelle handelte.
Die Gesamtstärke der Freiwilligen Feuerwehr Neckarsulm ist von 239 Mann im Jahr 2000 auf 244 in 2001 gewachsen. An Sonn- und Feiertagsdiensten wurden 1056 Stunden abgeleistet.Die Gesamtfeuerwehr rückte insgesamt 263 Mal aus. "Es hat sich gezeigt: Die Brandhäufigkeit hat nichts mit der Urlaubszeit oder bestimmten Feiertagen zu tun", sagte Jochim. Am Nachmittag nähmen die Einsätze zu.
Neben dem Rückblick gab es auch Ehrungen. Brandmeister Reinhold Seitz wurde mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Silber ausgezeichnet, Oberlöschmeister Rolf Heinrich mit der Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn.
Ein Vierteljahrhundert Dienstzeit hatten Oberfeuerwehrmann Erhard Gurr, Löschmeister Raimund Recht und Brandmeister Werner Seufer hinter sich gebracht.
Hans Keller und Hans Sendelbach sind seit 40 Jahren, Hermann Merkle, Alfons Holzapfel, Klaus Heckmann und Emil Höpfer stehen seit 50 Jahren im Dienst der Floriansjünger.
Alfred Jochim und Wolfgang Rauh wurden erneut zu stellvertretenden Kommandanten gewählt.