David Urbas aus Bad Rappenau-Babstadt hatte am Donnerstagabend riesiges Glück. Der 18-Jährige war auf seiner Aprilia auf der Landstraße L 528 zwischen Bad Wimpfen und Heinsheim unterwegs. Es war etwa 21.30 Uhr. Dämmerung. Die typische Zeit für Wildwechsel. Und so kam es wohl auch: „Mir ist ein kleines Reh vor die Maschine gelaufen", sagt Urbas.
Als er ausweichen will, kann er die Maschine in der Linkskurve nicht mehr halten. Es schleudert ihn in den Straßengraben. Sein Motorrad rutscht 50 Meter über den Asphalt und fängt Feuer. Für die Aprilia RS 250 ist es damit vorbei. „Ich habe mir mein Motorrad heute noch mal angeschaut: Das ist nur noch ein Haufen Plastik und Aluminium. Heftig, was für eine Hitze da entstanden ist."
Überrascht von dem heftigen Feuer ist auch Reinhold Korb von der Bad Wimpfener Feuerwehr. „Ich habe gar nicht gewusst, dass ein Motorrad so brennen kann", sagt der Kommandant. „Der Alarm kam mitten in einem Einsatz", sagt Korb. Die Freiwillige Feuerwehr war dabei, im Wimpfener SRH-Gesundheitszentrum ausgelaufenes Wasser vom Schwimmbecken der Orthopädie aus einem Keller zu pumpen. „Wir haben ein Fahrzeug losgeschickt, das konnte den Motorradbrand dann löschen."
Dusel hatte unterdessen David Urbas. Nur eine Prellung an der Hüfte, ein Bluterguss und Schürfwunden hat er davongetragen. „Ich habe mit dem Oberkörper einen Leitpfosten mitgenommen. Im ersten Moment habe ich keine Luft bekommen. Aber zum Glück sind die Pfosten nicht so stabil wie ich dachte." Zu seinem Glück kam noch die richtige Kleidung hinzu: „Meine Ledermontur habe ich immer an. Auch wenn ich nur ein paar Meter fahre."
Für Urbas war es der zweite Unfall. Genug vom Biken hat er aber noch nicht. „Mir gefällt es halt. Man spürt die Kurven, merkt den Wind an seinem Körper." Seiner Mutter wäre es lieber, er würde aufhören.
Einem unbekannten Autofahrer, der erste Hilfe geleistet hat, möchte Urbas auf diesem Weg „vielen Dank" sagen. Und auch „allen anderen, die mir geholfen haben".
Bild: Die Maschine ist nur noch ein verschmorter Haufen aus Metall und Kunststoff. Das Reh, dem der Fahrer ausweichen wollte, ist über alle Berge. (Foto: Feuerwehr)