Wenn Reinhard Frank etwas macht, gibt er 100 Prozent. Über seine Einsätze als Feuerwehrmann ließe sich ein dickes Buch schreiben. Seit 1963 gehört der Eppinger zu den Lebensrettern, hat viel erlebt, viel gesehen.
Heute feiert der Kommandant der Gesamtwehr den 60. Geburtstag.„Ich würde gern singen“, schmunzelt Frank. Doch für einen Einsatz in einem Gesangverein fehlt im einfach die Zeit. „Das bringe ich nicht unter einen Hut.“ Denn wie gesagt: Wenn er etwas macht, dann richtig. Gut tat der Eppinger daran, in den 70er-Jahren eine Jugendabteilung ins Leben zu rufen.
„Von 30 Jugendlichen bleiben dir nachher vielleicht noch 15“, lautete die düstere Prognose.Anders in Eppingen: Die Mitglieder der ersten Nachwuchsgruppe bilden heute den harten Kern gestandener Feuerwehrleute. Ein Beweis für die gute Stimmung unter den Kameraden. Reinhard Frank trägt sein Scherflein dazu bei. „Man muss den Mensch in den Mittelpunkt stellen.“ Den Satz unterschreiben sicher viele. Reinhard Frank macht ihn zur Richtschnur seines Handelns.Frank ist Vorbild. „Ein Kind macht wie ein Äffchen alles nach“, beschreibt er. „Wenn ich nicht grüße, grüßt es auch nicht.“ Ließe er einen Papierfetzen achtlos zu Boden fallen, seine drei Kinder hätten es ihm sicher nachgemacht.
Jugendlichen in der Feuerwehr ist Reinhard Frank Ansprechpartner. Ihm erzählen sie so manches, was sie den eigenen Eltern lieber verschweigen. Vom ersten Kuss zum Beispiel. Reinhard Frank lächelt verschmitzt, als er davon erzählt. Schwer vorstellbar, dass er richtig sauer werden kann. Er kann. Inzwischen ertappt sich der Hausmeister des Gymnasiums Eppingen, dass er mal „einen Schrei lässt“. Frank überlegt: Vielleicht sei mit dem Alter die Grenze der Belastbarkeit schneller erreicht. Auch mache ihm Lärm zuweilen zu schaffen.So sehr Reinhard Frank an einem vernünftigen Miteinander liegt - als Duckmäuser kennen ihn Freunde und Kollegen wohl kaum. Der Eppinger Feuerwehrkommandant sagt seine Meinung. „Ohne zu verletzen, ohne grob zu werden.“ Frank überzeugt mit Argumenten.
1979 wurde er stellvertretender Kommandant der Abteilung Eppingen. Stetig stieg er auf, bis er vergangenes Jahr zum Chef der Gesamtwehr gewählt wurde. Verantwortung zu übernehmen, hält der Jubilar für selbstverständlich. „Man muss immer ein bisschen mehr machen.“ Viel Zeit für anderes, bleibt da nicht. Doch: Für die Enkel Lea und Niklas geht der Eppinger durchs Feuer. Wenn er von ihnen erzählt, leuchten die Augen. Als Großvater gibt Familienmensch Frank alles - eben 100 Prozent