Wo Rauch ist, muss nicht unbedingt Feuer sein. Diese Erfahrung hat im letzten Jahr die Freiwillige Feuerwehr Neckarwestheim gemacht, wie Kommandant Martin Gross bei der Hauptversammlung im Schulungsraum des Feuerwehrhauses berichtete. Die Einsätze der Frauen und Männer im blauen Tuch waren im Wesentlichen vom Beseitigen von Ölspuren geprägt. Hauptereignis waren jedoch die Feiern zum 150-jährigen Bestehen der Löschtruppe.
"Wir haben in Neckarwestheim eine gut strukturierte, einsatzbereite Feuerwehr", konstatierte Bürgermeister Mario Dürr in einem Grußwort. Er kündigte an, dass für die Ersatzbeschaffung für das Tanklöschfahrzeug TLF16/25 Mittel in die mittelfristige Haushaltsplanung eingestellt seien. Im laufenden Etat seien auch Gelder für die digitale Alarmierung der Wehrleute ausgewiesen.
Belüftung Nur Rauch ohne Feuer gab es bei einem Vorfall im September im Alten- und Pflegeheim Alexanderstift, berichtete Gross. Als die Feuerwehr mit zwei Fahrzeugen eintraf, hatte das Personal die Ursache einer Verrauchung schon beseitigt. Die Floriansjünger setzten den Druckbelüfter ein, um den Rauch auch in dem Gebäude zu beseitigen.
Richtig gebrannt hat es im Oktober auf dem Balkon eines Reihenhauses. Dort waren Gartenmöbel in Brand geraten. Anwohner bekämpften das Feuer mit Gartenschläuchen. Als rund 20 Feuerwehrleute eintrafen, brauchten sie nicht mehr einzugreifen.
Sieben Mal wurden die Wehrleute gerufen, um Ölspuren auf der Straße zu beseitigen. Einmal mussten sie einen von einer Windböe gefällten Baum wegräumen. Und einmal richteten sie den Verteilerkasten der Fußgängerampel an der Hauptstraße wieder auf, der - vermutlich von Rowdies - aus seiner Verankerung gerissen worden war.
Gleich geblieben ist der Personalstand der Wehr mit insgesamt 42 Angehörigen. Darunter sind fünf Frauen. Zwei Lücken, die durch einen Austritt und einen Übertritt in die Altersabteilung entstanden waren, wurden durch einen Eintritt und einen Zugang von der Jugendfeuerwehr aufgefüllt.
Zur Jugendwehr gehören jetzt fünf Mädchen und 15 Jungen, die von sieben Gruppenleitern betreut werden, berichtete der Jugendleiter Jochen Rieker. Die Elf- bis 16-Jährigen werden sowohl in feuerwehrtechnischen Fertigkeiten ausgebildet wie auch in allgemeiner Jugendarbeit betreut.
Gründungsmitglied Aus der Jugendbetreuung ausgeschieden ist nach zwölf Jahren Uwe Armbrust. Er war 1992 Gründungsmitglied der Nachwuchstruppe und gehört seit 2006 der aktiven Mannschaft an. Ihm überreichte Jochen Rieker ein kleines Geschenk. In das Leiterteam der Nachwuchstruppe neu aufgenommen wurden Robin Scheithauer und Yannik Groß.
Bild: Auf Nachwuchsarbeit wird bei der Neckarwestheimer Wehr großen Wert gelegt. Fünf Mädchen und 15 Jungen gehören heute zur zur Jugendfeuerwehr, die - wie auf unserem Archivbild - auch Löschübungen macht. (Foto: Archiv/Mundt)