Kaiserwetter hatte die Obersulmer Freiwillige Feuerwehr bestellt, um ihr neues Einsatzleitfahrzeug entgegen zu nehmen. Was in strahlendem Sonnenschein wie ein „Lieblingsspielzeug“ blitzte und blinkte, nötigte den Floriansjüngern wegen der technischen Finessen jedoch größte Hochachtung ab.
Bürgermeister Harry Murso vergaß bei der Übergabe auch nicht, an das „tragische“ Ende des alten Leitfahrzeugs zu erinnern. Dieses stand nämlich unter dem Motto: „Bis dass der TÜV euch scheidet. “ Rechtzeitig hatte jedoch der Gemeinderat die nötigen Mittel für eine Ersatzbeschaffung bereit gestellt.
War man beim Kauf des Vorgängers noch den kostengünstigsten Weg gegangen, nämlich Ankauf eines ausgemusterten Wagens der Daimler-Werksfeuerwehr, so trug man jetzt den gestiegenen technischen Anforderungen Rechnung.
Kommandant Reiner Frisch erläuterte, wie die Floriansjünger durch Aufstellung eines Pflichtenheftes die Anschaffung unterstützt hatten. Als minutiös alle Anforderungen klar waren, entschied man sich wieder für ein Daimler-Fahrzeug mit einem Aufbau der Brettener Firma Weschenfelder.
Die Gemeinde muss dafür knapp 80 000 Euro berappen, erhält allerdings einen Landeszuschuss von 20 451 Euro. Stationiert wird das Fahrzeug im Magazin in Obersulm-Sülzbach, da nicht nur der Kommandant auf Grund seines direkt benachbarten Arbeitsplatzes dann den kürzesten Weg dorthin hat, sondern auch andere Mitglieder der Einsatzleitung standortnah sind.
In einer Powerpoint-Präsentation stellte Michael Schepperle seinen Kameraden und den Gemeinderäten das neue technische Wunderwerk vor. Auf den ersten Blick am auffälligsten ist natürlich der hohe Mast, der dafür sorgt, dass man über eine zweite Funkfrequenz verfügt.
Zusätzlich kann er aber auch eine Beleuchtungseinheit übernehmen. Im eingefahrenen Zustand nimmt er im Laderaum Platz, wo auch diverse Hinweistafeln, Atemschutzgeräte, Westen für Funktionsträger und ein eigener Stromerzeuger mit vier Kilowatt Leistung untergebracht sind.
Vollends gefüllt wird diese Ladefläche durch Kleinteile wie Fernglas, Megaphon und Sanitätseinrichtung.
Der vordere Bereich ist das eigentliche „fahrbare Einsatzbüro“ . Dies wird dokumentiert durch zahlreiche Ordner, Karten, Lagepläne, Telefon, Fax und natürlich die verschiedenen Funkgeräte.
Damit im Falle einer größeren Katastrophe der Raum für die Einsatzleitung nicht zu eng wird, kann durch Ausfahren einer Markise schrittweise die Fläche erweitert werden. Ein Szenario freilich, dass man eigentlich nie anzutreffen wünscht.
Schließlich hatte auch Bürgermeister Murso bei der Schlüsselübergabe den Floriansjüngern gewünscht, dass sie von jedem Einsatz unfallfrei und wohlbehalten wieder zu Hause ankommen.