Ein recht ruhiges Jahr liegt hinter den Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Neckarwestheim. Wie Kommandant Martin Gross bei der Hauptversammlung berichtete, mussten sie im Jahr 2004 zehnmal ausrücken. Sorgen macht der Feuerwehr nach wie vor die geringe Zahl derer, die tagsüber im Ort anwesend sind.
Den traurigsten Einsatz hatten fünf Wehrleute Anfang Februar vergangenen Jahres: In einer Wohnung fanden sie einen Toten. Sie hatten die Wohnungstür auf den Anruf eines besorgten Nachbarn hin geöffnet, der den Mann schon drei Wochen nicht mehr gesehen hatte.
Zweimal mussten Wehrangehörige ausrücken, um Straßen von Windbruch frei zu räumen, zweimal beseitigten sie ausgelaufenes Heizöl, löschten zwei in Brand geratene Autos und beseitigten einmal nach einem Autounfall Erde, Öl und Benzin von der Straße. Im Oktober löschten sie den Brand eines Busches in einem Vorgarten, dessen Besitzer davon nichts bemerkt hatten. Und gleich zu Jahresanfang hatte ein Sturm Dachziegel eines Hauses verschoben, sodass es in das Gebäude regnete. Daraufhin betätigten sich die Floriansjünger als Dachdecker und ersetzten sechs Ziegel.
Die Qualitätsrichtlinien hat die Neckarwestheimer Wehr auch im vergangenen Jahr erfüllt - doch besorgt zeigte sich Kommandant Gross darüber, dass in der Zeit zwischen 7 und 17 Uhr von den 45 Wehrleuten nur 14 am Ort anwesend sind. Er appellierte an die Verwaltung, bei Neueinstellungen solchen Bewerbern den Vorzug zu geben, die bereit seien, in die Feuerwehr einzutreten.
Als „junge, schlagkräftige Truppe“ bezeichnete Bürgermeister Mario Dürr die örtliche Feuerwehr und hob dabei auf das Durchschnittsalter von 31,2 Jahren ab.
Von der Jugendfeuerwehr berichtete deren Leiter Joachim Panzer: Der Nachwuchstruppe gehören 15 Jungen und ein Mädchen an, nachdem im vergangenen Jahr vier Angehörige in die aktive Wehr übernommen worden waren. Vier Jugendliche sind neu eingetreten.
Nach 30 Jahren aktivem Dienst bei der Feuerwehr schied Rudolf Koch, nach 26-jähriger Dienstzeit Christof Saur aus. Für Koch wählte die Truppe Stefan Häußer einstimmig zum neuen Kassenprüfer.
Beförderungen gab es einige: Vom Anwärter zum Feuerwehrmann stieg Marko Hosse auf. Zu Oberfeuerwehrleuten ernannt wurden Claus Obenland, Alexander Panzer und Stefanie Panzer. Zu Hauptfeuerwehrleuten stiegen auf: Rudolf Koch, Christof Saur, Wolfgang Schumacher, Ulrich Ritter, Hartmut Sautter, Matthias Mäschle, Markus Hahn, Matthias Groß und Marc-Ulrich Kurrle.
Mit den drei roten Schwingen im Silberrahmen des Hauptlöschmeisters können sich künftig Manfred Obenland und Thomas Zeeh schmücken.
Foto: Zahlreiche Angehörige der Neckarwestheimer Feuerwehr wurden bei der Hauptversammlung um eine Rangstufe befördert. (Foto: Uwe Mundt)