Strahlend blauer Himmel und milde Temperaturen lockten am 1. Mai so viele Besucher wie selten zuvor zum Grantschener Maifest der Landfrauen und der Freiwilligen Feuerwehr. Schon zur Mittagszeit gab es kaum ein Durchkommen auf dem Festplatz rund ums Backhaus im Weinsberger Teilort, und die Mitarbeiter beider Institutionen waren im Stress.
Doch erfahrene Festlesmanager wie beispielsweise die Landfrauenvorsitzende Waltraud Steinbrenner haben auch solche Situationen im Griff. Immerhin findet das Fest bereits zum 26. Mal statt, seit fünf Jahren in Kooperation mit der Feuerwehr. Besonders erfreut war Steinbrenner, dass es mit Irmgard Schick und Regina Wirth zwei neue Heizerinnen für den Backofen gab. So bleibt wenigstens die Tradition gewahrt, wenn jüngere Helfer sich an diese schwierige Aufgabe trauen, lobt sie. Schließlich gehört viel Fingerspitzengefühl dazu, um die richtige Temperatur im Ofen zu halten. Der Bräunungsgrad einer Prise Mehl auf dem heißen Stein zeigt den Frauen an, ob noch ein paar Hitzegrade fehlen. Dann werden Rebenbüschel nachgelegt, die die Landfrauen schon im Februar gesammelt hatten. Dass sich derweil lange Schlangen vor der Ausgabetheke drängen, hat mehrere Gründe.
Es hat sich nicht nur herumgesprochen, dass die selbst gemachten Kartoffel- und Zwiebelkuchen gut schmecken. Auch optisch werden die Besucher zum Backhaus gelockt: Eine weithin erkennbare weiße Rauchsäule steht über dem Kamin und signalisiert sozusagen: Habemus tortam.
Mit umfangreichen Löscharbeiten ist gleichzeitig die Feuerwehr beschäftigt. Viele Wanderer und Radfahrer machen auf ihren Touren und löschen ihren Durst beim Bier- oder Weinstand. Egal ob Pils, Weizen oder Radler, der Zapfhahn steht kaum still. So langsam bekommen wir Routine, macht Kommandant Michael Kolesnikow seiner Abteilung ein Kompliment.
Am Weinstand verkauft Hartmut Flachsmann die etwas edleren Getränke und wundert sich, dass neben Schorle und Weißherbst vor allem sehr viel Trollinger-Lemberger und sogar Sekt gewünscht werden. Wir sind hier die Zwischenstation, hat er von Radlern gehört, die von Lehrensteinsfeld nach Cleversulzbach oder von Erlenbach nach Obersulm unterwegs sind.
Bild: Im Backhaus wurde für stetigen Nachschub gesorgt. (Foto: Karin Freudenberger)