Ohne spektakuläre Großeinsätze verlief das Jahr 2004 bei der Freiwilligen Feuerwehr Weinsberg. So lautete der Tenor bei der Hauptversammlung im Wimmentaler Bürgerhaus, bei der alle vier Abteilungen ihre Berichte vortrugen.
Nach der Begrüßung ließ Gesamtkommandant Lajosch Miklosch Zahlen für sich sprechen. In der Gesamtwehr sind zurzeit 153 Feuerwehrleute, davon gehören allerdings 16 bereits zur Altersabteilung. Besonderen Wert hat die Wehr im vergangenen Jahr auf Mitgliederwerbung gelegt, allerdings mit wechselndem Erfolg. Während eine groß angelegte Kampagne für die Aktivenwehr ohne Ergebnis blieb, war die Aktion in den Schulen erfolgreich. Gleich 24 „Neue“ wurden gewonnen, so dass die Jugendwehr nach einigen Übernahmen durch die Aktiven jetzt wieder über eine Stärke von 27 Kräften verfügt.
Zu Einsätzen wurden die Floriansjünger im vergangenen Jahr 105 Mal gerufen (2003: 118). Davon machten technische, zumeist auf der Autobahn angefallene Einsätze (53) den Löwenanteil aus. In Brandfällen wurde 24 Mal alarmiert, 18 Mal gab es einen Fehlalarm. Spektakulär war vor allem die Alarmierung nach Blitzeinschlag in den Turm der Johanneskirche. „Wir haben sofort Neckarsulm nachalarmiert, um eine zweite Drehleiter zu bekommen“, berichtete Miklosch. Zum Glück erwies sich die Meldung jedoch als falsch, wahrscheinlich hatte es ganz in der Nähe einen Einschlag mit Überspannung gegeben, der die Melde-Anlage in Betrieb setzte.
Die Abteilungskommandanten Roland Wirth, Andreas Acker, Hartmut Flachsmann und Ulrich Reistenbach ließen anschließend das Feuerwehrjahr aus Sicht der Ortsteile mit Fotomaterial Revue passieren. Jugendleiter Stefan Klein berichtete über Erfolge in der Nachwuchsarbeit. Den Kassenbericht legte Hermann Müller vor. Bürgermeister Stefan Thoma dankte den Wehrleuten für ihre große Einsatzbereitschaft, die sich einschließlich Übungen, Lehrgängen und Brandwachen auf immerhin 11 483 Stunden summierte. Er versprach, dass sich die Stadt auch weiterhin für eine optimale Ausstattung der Wehr einsetzen werde. Beispielhaft nannte er die Beschaffung einer neuen Drehleiter, für die bereits der Zuschussantrag gestellt ist.
Der besondere Dank aller Versammelten ging an Hermann Müller, der seit 1968 Schriftführer und Kassier der Feuerwehr war und nun aus Altersgründen ausschied. Hermann Jochim vom Kreisfeuerwehrverband zeichnete den stets akribisch genauen Funktionär mit der Verbandsehrennadel aus. Richard Beer von der Abteilung Grantschen wurde für 50-jährige Zugehörigkeit zur Wehr geehrt. Die meiste Zeit war er aktives Mitglied.
Foto: Ehrende und Geehrte: Hermann Jochim, Hermann Müller, Richard Beer, Lajosch Miklosch (von links). (Foto: Karin Freudenberger)