Nach den drei Brandstiftungen im Heuchelberger Wald bei Leingarten ist der Wald zwischen Leingarten, Schwaigern und Nordheim gesperrt. Die Polizei hat bisher keine Hinweise auf den Täter und bittet deshalb die Bevölkerung mit Flugblättern um Unterstützung. Die Staatsanwaltschaft hat für Hinweise zur Ergreifung des Feuerteufels eine Belohnung von 2000 Euro ausgesetzt.
„Wir haben lange überlegt und wissen, dass die Waldsperrung schwierig ist“, sagte der Leingartener Hauptamtsleiter Roland Dietz gestern. Am Vortag hatte er eine solche Maßnahme noch ausgeschlossen. Nach dem zweiten Brand innerhalb von 24 Stunden am Dienstagabend (wir berichteten) sahen die Verantwortlichen von Gemeinde und Polizei jedoch keine andere Möglichkeit. Der Heilbronner Polizeisprecher Peter Lechner: „Wir müssen das Waldgebiet schützen und die Gefährdung von Fußgängern und Radfahrern ausschließen.“
Betreten verboten heißt es für den Trimm-Dich-Pfad und den Waldspielplatz. Lediglich der Zugang zum Ausflugslokal Heuchelberger Warte ist frei, vom Wanderparkplatz am ehemaligen Häckselplatz fährt ein Shuttle-Bus. Die Heilbronner Kripo hat eine mehrköpfige Ermittlungsgruppe „Heuchelberg“ gebildet. Brandspürhunde sind im Einsatz, um festzustellen, ob bei der Feuerlegung Brandbeschleuniger verwendet wurden.
Da die Polizei bisher im Dunkeln tappt, verteilten Einsatzkräfte gestern Nachmittag zudem Handzettel und stellten Plakate am Waldrand auf. Wer am Dienstag, 5. August, gegen 17 Uhr, am Montag, 25. August, gegen 20 Uhr oder am Dienstag, 26. August, gegen 16.30 Uhr verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich der Gewanne Zimmerwald und Alte Burg am Heuchelberg gesehen hat, wird gebeten, sich mit der Polizei in Heilbronn unter Telefon 07131/104-2077 in Verbindung zu setzen.
Roland Dietz hat die Hoffnung auf ergiebigen Regen für die nächsten Tage fast schon aufgegeben: „Unter 50 Liter nutzt wahrscheinlich sowieso wenig.“ Er ist aber froh darüber, dass die Leingartener inzwischen sensibel auf eventuelle Brände reagieren. Am Dienstagnachmittag, als wieder Rauch über dem Forst aufstieg, gingen mehrere Anrufe im Rathaus ein. Die Feuerwehr konnte schnell reagieren. Der Hauptamtsleiter hofft außerdem auf die Achtsamkeit von Weinberg- oder Grundstücksbesitzern: „Die merken es, wenn jemand um den Wald herumschleicht.“
28.08.2003