Heftig entlud sich das Wärmegewitter in der Nacht zum Donnerstag über der Region. Kanalisation, Bäche und Flüsse waren der Wassermenge nicht gewachsen, so dass zahlreiche Keller und Straßen überflutet wurden. In Leingarten löschten Bewohner ein Feuer, dass durch Blitzschlag entstanden war. Auch in Bretzfeld-Schwabbach schlug der Blitz ein und richtete rund 50.000 Euro Sachschaden an.
Durch die weise Voraussicht der Bewohner wurde bei dem Feuer in Schwabbach noch größerer Schaden verhindert. Sie hatten Rauchmelder in ihrer Wohnung installiert, die am Mittwochabend gegen 23.25 Uhr das Feuer meldeten. Die Mieter alarmierten die Feuerwehr.
Rund 25 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Abteilung Schwabbach und Bretzfeld rückten mit vier Fahrzeugen an. Unter Atemschutz gingen sie gegen die Flammen vor, die aus dem Dachgebälk schlugen. Sie hatten den Brand schnell unter Kontrolle. Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf rund 50.000 Euro.
Der Rettungsdienst des DRK Hohenlohe kümmerte sich vor Ort um die Inhaberin des Hauses, die im Erdgeschoss wohnt. Die Seniorin verblieb aber in ihrer Wohnung.
Kurz nach 23.00 Uhr am Mittwochabend kamen über Notruf die ersten Meldungen von Bürgern aus Beilstein und Unterheinriet. In zahlreichen Haushalten „sprudelte“ nach Angaben der Anrufer das Wasser aus den Toiletten, Keller waren mit Wasser vollgelaufen.
Die Durchgangsstraße in Unterheinriet, Landesstraße 1111, war kurzzeitig wegen Überflutung nicht befahrbar. Der Notruf 110 und 112 war über diese Zeit stark frequentiert. Betroffen war ebenso die Gemeinde Untergruppenbach mit Teilgemeinden. Kurze Zeit später kamen auch aus den Gemeinden Ellhofen, Weinsberg, Grantschen, Dahenfeld und Erlenbach Meldungen wegen überfluteter Keller und Straßen. Auch im Hohenlohekreis liefen die Keller voll.
Unter anderem war die B 39, Ortsdurchfahrt Ellhofen für etwa 20 Minuten wegen starker Überflutung für den Fahrzeugverkehr nicht befahrbar. Gesperrt bleiben müssen die Landesstraße 1102 zwischen Abstatt und Unterheinriet wegen eines Erdrutsches und die Kreisstraße 2088 zwischen Abstatt und Happenbach wegen Schlamm und Geröll auf der Fahrbahn, bis zur Säuberung durch die Straßenmeisterei.
Die Freiwilligen Feuerwehren der betroffenen Gemeinden waren zahlreich im Einsatz.
Stromausfälle wurden aus den Gemeinden Kirchardt und Gemmingen bekannt. Dies hatte auch Alarmauslösungen von entsprechend gesicherten Objekten zur Folge. In etlichen Gemeinden im Hohenlohekreis fiel auch zeitweise der Strom aus.
In Leingarten schlug offensichtlich der Blitz in das Dachgeschoß eines Gebäudes ein. Glücklicherweise wurde durch den sofortigen Löscheinsatz der Wohnungsinhaber nur eine Holzlatte verkohlt und elektrische Leitungen verschmort. Es dürfte von einem geringen Sachschaden auszugehen sein. Personenschaden gab es nicht.
Verkehrsunfälle gab es im Zusammenhang mit dem kurzen aber heftigen Unwetter glücklicherweise ebenfalls nicht.
Welche Wasserschäden in den betroffenen Haushalten zu verzeichnen sind, kann noch nicht abgeschätzt werden.
Die Nachrichtenagentur dpa meldet, dass die Baden-Württemberger hoffen dürfen, dass auf Hitzewelle und Unwetter angenehme Wärme folgt. Der Donnerstag steht noch im Zeichen schwerer Schwüle und heftiger Gewitter, aber zum Wochenende soll sich angenehme Wärme einstellen. Bei Unwettern können nach den Vorhersagen Sturm, Sturzregen und Hagel auftreten. Die Höchsttemperaturen liegen am Donnerstag bei 30 Grad. Nach einem recht kühlen Freitag pendeln sich die Spitzenwerte bei 25 und die Tiefsttemperaturen bei 15 Grad ein. Die Schauerneigung lässt nach.