Mit einigen Problemen habe man im Vorfeld nicht rechnen können, erklärte Ingenieurin Jeanette Binder in der jüngsten Sitzung des Schwaigerner Gemeinderats. Somit lägen die Kosten für die Sanierung des Feuerwehrmagazins Niederhofen inklusive der bereits vergebenen Gewerke mit dem zweiten Ausschreibungspaket derzeit um rund 30 000 Euro über dem Planansatz. Im Haushalt abgedeckt sind Kosten von insgesamt 560 000 Euro, so dass es nun 590 000 Euro werden. Wie die Mehrkosten zustande kommen, legte sie dem Gremium ebenso dar wie den bisherigen Bauablauf und den geplanten Bauzeitplan für 2015. Trotz der Kostensteigerung stimmten die Stadträte der Vergabe von fünf Gewerken mehrheitlich zu.
Bauablauf Nachdem man im Sommer des vergangenen Jahres die Zuschusszusagen bekommen habe, hätten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Niederhofen in Eigenleistung das Feuerwehrmagazin ausgeräumt und die Fliesen abgeschlagen, berichtet Jeanette Binder. Im November konnten die Rohbauarbeiten beginnen, die relativ schnell vorwärts gingen. „Es sah recht wild aus. Das Dach wurde ebenso wie Giebel und Mauerwerk abgebrochen“, so die Architektin.
Mit dem Anbau gehe es nun voran, und inzwischen seien im Erdgeschoss bereits neue Wände eingezogen worden. Dennoch verzögere sich die Fertigstellung der Sanierung von April auf voraussichtlich August dieses Jahres.
Schuld daran seien nicht zuletzt die Probleme mit den zuvor nicht voraussehbar notwendigen Kanalarbeiten im östlichen Bereich des Anbaus: Weil ein Nachbar über denselben Kanal wie das Feuerwehrhaus entwässerte, mussten dessen Leitungen für die jetzige Neugestaltung verlegt werden. „Diese Arbeiten dauerten zwei Wochen und haben zusätzliche Kosten in Höhe von knapp 18 000 Euro verursacht“, so Binder. Rechtlich sei die Lage problematisch, es gelte das Gewohnheitsgesetz, antwortete sie in diesem Zusammenhang auf die Frage von Frank Keppele (CDU), warum die Stadt die Kosten für die Kanalverlegungen des Privatmannes übernehme. „Als die Ortsteile noch eigenständig waren, wurde vieles auf dem kleinen Dienstweg mündlich vereinbart“, erläuterte Hartmut Eisele (FVW/BuW) und ergänzte: „Baut man im Bestand, muss zudem immer mit teuren Überraschungen gerechnet werden. Es ist zwar ärgerlich, aber nachvollziehbar.“
Gewerke Auch in den anderen Gewerken wie im Stahlbau habe es Mehrkosten gegeben, berichtete Stadträtin Binder weiter. Wegen der Statik etwa müsse eine leichtere Deckenkonstruktion eingebaut werden. Insgesamt lägen die Kosten hier mit 122 700 Euro um etwa 33 800 Euro höher als geplant. An die jeweils günstigsten Bieter wurden des weiteren die Gewerke Gerüstbau, Flachdach- und Dämmarbeiten sowie Fensterarbeiten vergeben.
Bild: Das Feuerwehrhaus in Niederhofen wird zurzeit saniert. Die Fertigstellung verzögert sich voraussichtlich bis August dieses Jahres. Foto: Elke Khattab