Das Einsatzstichwort Busunfall wird bei einer Alarmierung wohl bei den meisten Rettungskräften ein gewisses Unbehagen auslösen, hört und sieht man bei der Berichterstattung von Unglücksfällen mit Omnibussen immer wieder ein Bild der Zerstörung, verbunden mit vielen Verletzten und leider auch Todesopfern.
Auch wenn durch das Heilbronner Einsatzgebiet zwei stark befahrene Autobahnstrecken verlaufen, so muss man positiv feststellen, dass es bei uns in der heutigen Zeit keine größeren Einsatzberührungen mit Omnibusunfällen gegeben hat. Da aber auch uns jederzeit eine Alarmierung zu einem Busunglück treffen kann, hat Kommandant Heiner Schiefer gerne das Angebot angenommen und Ulrich Licht zu einem Vortrag über Unfälle mit Omnibussen in die Lauffener Stadthalle begrüßt, zu welchem auch die umliegenden Feuerwehren eingeladen waren.
Bei der Person Ulrich Licht handelt es sich um einen Hauptfeuerwehrmann der Feuerwehr Neu-Ulm, welcher beruflich als Mitarbeiter der Firma EvoBus GmbH über ein enormes Wissen zum Thema Omnibusse verfügt. Diesen Synergieeffekt nutzend, hat Kamerad Licht bereits mehrere Vorträge, auch an diversen Landesfeuerwehrschulen, zum Thema Unfälle mit Omnibussen gehalten.
Wo man bei einem Pkw bei der Einsatzerkundung schnell ums Fahrzeug herum ist, trifft man bei einem Omnibus mit rund 20 Metern Länge, einer Höhe von bis zu vier Metern und einem Gewicht um die 28 Tonnen, auf andere Dimensionen, so Licht. Wo befinden sich die Fahrzeugbatterien und sollen diese gleich abgeklemmt werden? Wo befinden sich die Zugänge zum Fahrzeug und mit was für Gefahren müssen die Einsatzkräfte am und im Omnibus rechnen? Wo und wie kann das vorhandene Gerät eingesetzt werden? Antworten hierzu lieferte der Fachmann in einer anschaulichen Präsentation.
Der Einsatz einer Drehleiter bei einem Omnibusunfall hat sich, so Licht, bereits bei einigen Unglücksfällen bewährt. Besonders wenn Personen aus engen Innenraumverhältnissen oder aus der Höhe nach einem Unfall schonend aus dem Fahrzeug gerettet werden müssen. "Lassen Sie lieber die Drehleiter als eines der ersten Fahrzeuge zur Einsatzstelle mit ausrücken. Wenn dieses später erst nachgefordert werden muss, fehlt vielleicht die Aufstellfläche. Sollte das Fahrzeug nicht eingesetzt werden müssen steht zumindest das Personal zur Verfügung", empfiehlt Ulrich Licht den Anwesenden.
Nach einem rund dreistündigen Vortrag, hatten die Kameraden der Feuerwehren aus Talheim, Nordheim, Neckarwestheim, Brackenheim, Bönnigheim und Lauffen die Möglichkeit zu einem Austausch untereinander und zur Klärung vielleicht noch offener Fragen mit dem Referenten.
Kommandant Heiner Schiefer bedankte sich bei Kamerad Ulrich Licht mit einem Weinpräsent und regte an, solche gemeinsamen Vortrags- und Schulungsabende in der Zukunft fortzuführen.