Wegen Brandstiftung ermittelt die Heilbronner Kripo in Leingarten. Gestern Nachmittag gegen 16.30 Uhr brannte es in einem Waldgebiet im Gewann „Alte Burg“ in der Nähe der Heuchelberger Warte. Und bereits vorgestern Abend um 20 Uhr hatte es Feuer im Heuchelberger Wald gegeben - und zwar zum zweiten Mal an gleicher Stelle innerhalb von drei Wochen.
Dass alle drei Brände relativ glimpflich abliefen, ist nur der Tatsache zu verdanken, dass die Feuerwehr jedesmal schnell vor Ort war.
Der gestrige Brand war eine Stunde nach der Brandmeldung unter Kontrolle. Vorgestern wollten der Leingartener Feuerwehrkommandant Andr Göbl und seine Männer um 20 Uhr mit einer Übung rund um das Feuerwehrmagazin in Leingarten beginnen, da kam der Anruf von einem aufmerksamen Bewohner des Neubaugebiets: Der Wald brennt. Drei aufsteigende Rauchsäulen seien zu sehen.
Die Feuerwehr rückte sofort aus und forderte zusätzlich Unterstützung aus Heilbronn an. „Als wir auf die Stelle zufuhren, war mir sofort klar, dass da was faul ist“, sagt Andr Göbl, denn erst vor knapp drei Wochen hatte ein über den Wald fliegender Rettungshubschrauber aufsteigenden Rauch genau dort beobachtet. Das Feuer konnte schnell gelöscht werden, Schaden entstand keiner.
Drei Brandherde machte die Feuerwehr vorgestern aus, als sie an die unwegsame, steile Stelle im Wald vorgedrungen war. Als die Brände fast gelöscht waren, brach ein vierter aus - und zwar gegen die Funkenflugrichtung. Andr Göbl hat deshalb das ungute Gefühl, der Brandstifter habe bei den Löscharbeiten zugeschaut und erst in deren Verlauf das neue Feuer gelegt: „Wir haben, wie es aussieht, ein Problem“, sagt er. Auch gestern brannte es an zwei Stellen. Bei der extremen Trockenheit im Leingartener Wald könne ein Feuer durchaus außer Kontrolle geraten und womöglich sogar auf das Wohngebiet jenseits der Eichbottseen übergreifen. Am Montag waren 250 Quadratmeter Wald betroffen, den Sachschaden beziffert die Polizei auf 500 bis 1000 Euro. Der gestern entstandene Schaden stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest. Erschwert wurden die Löscharbeiten durch die vielen Fußgänger und Jogger, die im Wald unterwegs waren. Über eine Sperrung des Forsts denkt die Gemeinde laut Hauptamtsleiter Roland Dietz allerdings nicht nach: „Das wäre nicht machbar.“ Er hofft, dass Weinberg- und Grundstücksbesitzer in den nächsten Tagen besonders aufmerksam sind - und dass sich die Wettervorhersagen bewahrheiten und es endlich kräftig regnet.