Am Dienstag Abend haben über 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und THW in einer großangelegten Übung den Ernstfall geprobt.
Angenommen wurde, dass es im Tunnel zu einem Verkehrsunfall mit 3 PKW gekommen ist und dabei Feuer ausbrach, es gibt mehrer Verletzte. Der Tunnel füllt sich schnell mit Brandrauch. Dieser zieht langsam in Richtung Ostportal. Ein Linienbus, der in Richtung Heilbronn fährt, sieht den Rauch und macht eine Vollbremsung. Dadurch gibt es auch im Bus zahlreiche Verletzte.
Der erste Notruf geht schon kurze Zeit später bei der Integrierten Leistelle ein. Weitere folgen in kurzen Abständen. Auf Grund der bisherigen Alarm- und Ausrückordnung werden die Feuerwehren Erlenbach, Weinsberg und Heilbronn sowie Rettungsdienst und Polizei alarmiert.
Auf Grund der vorgefunden Lage veranlasst Einsatzleiter Martin Schropp als Kommandant der Erlenbacher Feuerwehr, auf deren Markung sich der Tunnel großteils befindet, die Alarmierung weiterer Kräfte. So fahren jetzt auch noch die Wehren aus Neckarsulm und Obersulm die Einsatzstelle an. Durch die große Anzahl von Verletzten schickt der Rettungsdienst ebenfalls ein Großaufgebot an Rettungswagen und Notärzten. Wegen der in kürze einsetzenden Dämmerung wird auch das THW angefordert, um für ausreichende Beleuchtung zu sorgen.
Vom Ostportal dringen erste Trupps unter Atemschutz in Richtung Unfallstelle vor. Von der Westseite kann, auf Grund der Windrichtung, bis zur Unfallstelle in den Tunnel eingefahren werden. Zusätzlich sorgt der hier in Stellung gebrachte Großraumlüfter dafür, dass die West – Ost Belüftung noch verstärkt wurde. Da nur wenige Meter neben dem Ostportal auch die A6 läuft und nicht ausgeschlossen werden konnte, dass der Rauch dorthin zieht, wurden ab Übungsbeginn Durchsagen über den Verkehrsfunk gesendet, die vor einer mögliche Verrauchen der A6 im Bereich des Weinsberger Kreuzes gewarnt haben.
Wie das Leben so spielt, fällt – unbeabsichtigt - im Tunnel plötzlich die komplette Beleuchtung aus. Innerhalb kürzester Zeit sorgen aber die feuerwehreigenen Beleuchtungsgeräte wieder für „klare Verhältnisse“.
Ziel der Übung waren nicht die originären Aufgaben der beteiligten Organisationen durchzuspielen, sondern die gesamten Abläufe auf den Prüfstand zu stellen. Daher waren z.B. die Verletzten nicht geschminkt, sondern hatten bereits vorausgefüllte Verletztenkarten bei sich. So galt es für den Rettungsdienst die Zuteilung auf die Krankenhäuser und den Transport dorthin zu durchzuspielen..
Kreisbrandmeister Uwe Vogel zog nach Übungsende ein durchweg positives Resümee. Die Schwachstellen wurden erkannt, die Alarm- und Ausrückordnung für den Tunnel wird entsprechend modifiziert.
Thomas Tullner, Leiter des Amtes für Straßen und Verkehr im Landratsamt, zeigte sich gegenüber den Einsatzkräften beeindruckt vom ganzen Ablauf. Auch für sein Amt und die ebenfalls anwesende Vertreterin des Regierungspräsidiums ergaben sich wichtige Hinweis.
Ab 2018 soll die in die Jahre gekommene Technik des Tunnel komplett saniert werden. Dabei wird u.a. auch ein Flucht- und Rettungsstollen parallel zum jetzigen Tunnel gebohrt.
Fotos: KFV-Medienteam