Komisch sieht es aus, wenn ein Dutzend junger Leute vor der Eingangstür einer Feuerwehr auf dem Boden kniet. Noch verwunderlicher jedoch, dass innen im Gebäude ein Trupp unter aufgesetztem Atemschutz mit Strahlrohr, Leinenbeutel, Funkgerät und Handlampe bewaffnet an einem elektrischen Sicherungskasten scheinbar die Hauptsicherung ausschaltet, und dann leere Eimer aus einer stark vernebelten Duschkabine schleppt ein ganz normaler Tag für die insgesamt 24 Jugendlichen, es ist schließlich der Lehrgang Truppmann 1, vielleicht im umgangssprachlichen besser bekannt als Grundausbildung.
Die leeren Eimer stellen Gasflaschen dar, der Nebel simuliert Brandrauch bei einem Innenangriff. Grinsend stehen die Ausbilder da, wenn Passanten mit verdutzten Blicken vorbeilaufen sie kennen schließlich die Hintergründe dieser Darbietung. An insgesamt 14 Tagen wurden die wesentlichen Bestandteile eines Feuerwehreinsatzes vermittelt. Theorie und Praxis waren eng aufeinander abgestimmt, umso einfacher war es dann schließlich auch, das Gelernte umzusetzen. Von einfacher und schwerer technischer Hilfeleistung über Brandbekämpfung bis hin zu Gefahrgutunfällen und Patientenrettung waren nahezu alle Themen vertreten. Unfreiwillig früh ging es samstagmorgens los, dem wöchentlichen Praxistag. Hier wurden die zuvor vermittelten Lerninhalte im Freien geübt. Und trotzdem war die Mannschaft ein starkes Team, welches sich trotz Regen und Kälte jedes Mal erneut motiviert zeigte.
Vielen Dank an die Ausbilder, welche sich jedes Mal erneut als fähig und kompetent erwiesen, und auch an die Feuerwehr Bad Friedrichshall für die Bereitstellung Ihres Materials!
In einem Punkt sind sich jedoch alle einig: Und hat man noch so viel geübt und gelernt, im wirklichen Leben sieht es oft ganz anders aus.
Text: David Gäckle, Feuerwehr Neuenstadt a.K.
Bilder: Marcel Hoffmann, Feuerwehr Bad Friedrichshall