Eine positive Einstellung gegenüber der Freiwilligen Feuerwehr bewiesen die Langenbrettacher Gemeinderäte bei der Entscheidung über ein neues Fahrzeug. Die Sparpläne der Verwaltung und die Sparvorschläge von der Feuerwehr selbst wurden verworfen.
Die Diskussion im Langenbrettacher Gemeinderat hatte Seltenheitswert. Die Räte warfen Sparpläne der Verwaltung, die nach Absprache mit der Freiwilligen Feuerwehr getroffen wurden, über den Haufen. Kreisbrandmeister Hans-Wilhelm Hansmann war begeistert: "Fachverstand siegte über Sparsamkeit."
Knapp 250 000 Euro wird das neue Tanklöschfahrzeug kosten. Bürgermeister Tilman Schmidt versuchte, die vom Hersteller veranschlagten Kosten nach unten zu korrigieren. Markus Kreß erklärte: "Wir Feuerwehrler haben uns Gedanken über die Einsparungen gemacht, schließlich sind wir auch Bürger der Gemeinde."
Gestrichen werden sollten schon vorhandene Ausrüstungsgegenstände sowie Unterbaublöcke und eine Löschkanone auf dem Dach des neuen Wagens.
Insbesondere um die Letztere ging es bei der Diskussion. Der Kreisbrandmeister erklärte, dass er diese Löschkanone mit der Bezeichnung "Monitor" für wichtig halte. Markus Kreß meinte: "Wenn man das Ding einmal braucht, ist es unbezahlbar."
Bärbel Scheuber stellte energisch klar: "Ich möchte nicht erleben, dass mal im Reiterhof in Neudeck was los ist und die Feuerwehr hinterher sagen muss, wir hätten helfen können, wenn wir einen Monitor gehabt hätten." In der Reithalle sind oft Veranstaltungen mit mehreren hundert Menschen.
Hans-Wilhelm Hansmann erklärte, der Monitor könne Wasser mit Schaum vermischen. Ein großer Vorteil sei außerdem, dass die Wurfweite des Gerätes 60 bis 70 Meter sei. Auch Flächen könnten hervorragend abgespritzt werden. Er halte den Monitor nicht nur im Hinblick auf den Reiterhof sondern auch zum Löschen von Flächenbränden für erforderlich und appellierte an die Räte: "Sie kaufen jetzt ein Fahrzeug für die nächsten 25 bis 30 Jahre."
Walter Kubach, ehemals Feuerwehrkommandant, machte deutlich, dass zu einem Fahrzeug mit einem 2000-Litertank ein Monitor dazugehöre. Nachdem sich die Räte dafür entschieden hatten, die Kanone zum Preis von 3700 Euro einbauen zu lassen, zeigte sich Tilman Schmidt zufrieden, obwohl sein Vorschlag zum Sparen nicht angenommen wurde. Erfreut meinte der Bürgermeister "Das Ergebnis zeigt, dass die Wichtigkeit der Arbeit der Feuerwehr anerkannt wird".
86 000 Euro bekommen die Langenbrettacher als Zuschuss. Die erste Hälfte wird laut Schmidt wohl noch in diesem Jahr kommen, die zweiten 43 000 Euro sollen 2005 in die Gemeindekasse fließen.