Hitze und Trockenheit in der Region halten Feuerwehr auf Trab. Sie wurde schon zu kleinen Flächenbränden gerufen, etwa an der Autobahn A6, in Heilbronn, Eppingen und Weinsberg. Ursache waren zum Beispiel achtlos weggeworfene Zigarettenkippen.
Im Wald herrscht zur Zeit die zweithöchste Brandgefahrenstufe. Bleibt es weiter so trocken, sollen ab Donnerstag die Grillstellen im Heilbronner Stadtforst gesperrt werden.
Auch wenn in Teilen des Hohenlohekreises kräftige Gewitterschauer am Dienstagabend für eine kleine Entspannung gesorgt haben, bleibt in den restlichen Teilen der Region die Brandgefahr weiterhin hoch.
Nachgefragt
Heilbronns Feuerwehrkommandant Eberhard Jochim (55) gibt im Interview mit unserem Redakteur Helmut Buchholz Tipps, wie man die Brandgefahr minimieren kann.
Wie groß ist die Brandgefahr zurzeit?
Eberhard Jochim: Wir haben bei der Waldbrandgefahr jetzt die zweithöchste Gefahrenstufe erreicht.
Was heißt das?
Jochim: Jetzt reicht fast schon eine Glasscherbe, die wie ein Brennglas wirkt, wenn die Sonne darauf scheint, um ein Feuer zu entfachen. Den Brand löst nicht immer nur die weggeworfene Zigarette aus. Natürlich sollten die Leute auch keine Grillkohle achtlos liegen lassen oder wegwerfen.
Auch Autos sind eine Gefahrenquelle.
Jochim: Ja. Die Abwärme von Katalysatoren reicht, um eine abgemähte trockene Wiese oder auch nur Laub anzuzünden, wenn der Fahrer den Wagen darüber parkt. Deshalb raten wir von der Feuerwehr, Fahrzeuge zurzeit nur auf befestigten Parkplätzen abzustellen. Wir bitten die Autofahrer auch, im oder am Wald nicht so zu parken, dass die Zufahrtswege für die Feuerwehr im Brandfall zugestellt sind.
Ihre Tipps für zu Hause?
Jochim: Wer im Garten grillen will, kann vorher den Rasen befeuchten. Es ist zudem generell empfehlenswert, einen Eimer Wasser neben den Grill zu stellen, für alle Fälle. Dringend raten wir von brennbaren Flüssigkeiten ab, um die Grillkohle zu entzünden. Es ist jetzt so heiß, dass Brennspiritus verdampft, bevor man ihn entzünden kann. Wer dann die Kohle anzünden will, steht längst schon in einer brennbaren Wolke und kann sich selbst zur Fackel machen.
Wie vernünftig sind die Menschen bei diesen Temperaturen?
Jochim: Das ist sehr unterschiedlich. Meine Erfahrung lehrt: Es gibt immer einen Unvernünftigen, für den brauchen wir Regeln, an die er sich halten muss.