Am vergangenen Freitag von 19.00 bis 22.00 Uhr und Samstag von 8.00 bis 13.30 Uhr fand bei der Feuerwehr Güglingen das Seminar „patientengerechte Unfallrettung“ statt.
Unter der Leitung des Kommandanten Manfred Rapp, der Hauptberuflich diese Seminare im Namen der Firma Weber-Hydraulik leitet, unterstützt von Kameraden Bertram Karcher, nahmen insgesamt 32 Mann der Abteilungen Güglingen, Frauenzimmern und Eibensbach teil. Es wurde in Theorie und Praxis gebüffelt.
Die immer höher werdenden Anforderungen an die Feuerwehr, bei Einsätzen mit höchster Professionalität vorzugehen, veranlasste die Wehr „außerdienstlich“ dieses Seminar durchzuführen. Natürlich sei an dieser Stelle gesagt, dass man bisher in Sachen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen die Sache immer bestens gemeistert hat. Alleine in diesem Jahr wurde die Wehr insgesamt zu 5 Verkehrsunfällen und 2 Hilfeleistungen alarmiert.
Die Entwicklungen und Erkenntnisse im Bereich der Unfallmedizin und Fahrzeugtechnik setzen immer höhere Anforderungen an die Feuerwehren. Wurde in der Vergangenheit meist in Form einer Crash Rettung, d.h. der Verunfallte wurde so schnell wie möglich aus dem Fahrzeug befreit - mit Inkaufnahme evtl. zusätzlicher Verletzungen - steht heute die patientengerechte Rettung, so schonend wie möglich im Vordergrund.
Um einen kleinen Ausflug in dieses Thema zu machen sind folgende Beispiele aufgeführt. Im Bereich der Fahrzeugtechnik mussten sich die Feuerwehren in der Vergangenheit keinen Kopf zerbrechen z.B. über Sicherheitsfahrgastzellen, verstärkte A-B-C Säulen, Gurtstraffer, Airbags, Seitenaufprallschutz und dergleichen.
Um Erschütterungen und weitere Verletzungen bei der Rettungsaktion des Verunfallten zu vermeiden, wird zuerst das Fahrzeug stabilisiert und dann in Verbindung mit dem Rettungsdienst / Notarzt die weitere Vorgehensweise abgesprochen. Bei der gesamten Rettungsaktion wird immer mehr ein Hand in Hand von Feuerwehr und Rettungsdienst praktiziert - heute steht die Zusammenarbeit im Vordergrund. Etwas übertrieben dargestellt - die Feuerwehr war für die Befreiung zuständig und die anschließende Versorgung war Sache des Notarztes. Heute ist es Praxis, dass bereits schon vor der Rettungsaktion eine Absprache Notarzt - Feuerwehr stattfindet und die Rettungsaktion gemeinsam durchgeführt wird. Es gibt heute eine bestimmte Vorgehensweise. Der Einsatz wird in drei Phasen unterteilt: Erstöffnung - Versorgungsöffnung - Befreiungsöffnung.
Insgesamt wurde viel Stoff in Theorie und Praxis vermittelt, der nun bei den normalen Übungsdiensten in Gruppenarbeit weiter vertieft wird. Das Seminar war ein voller Erfolg und trägt sicherlich dazu bei, die zukünftigen Aufgaben noch besser zu bewältigen.
Danke gilt nochmals allen Teilnehmer der Freiwilligen Feuerwehr die getreu unserem Motto „Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit“ teilnahmen und durch die Ausbildung den Güglinger Bürgern wieder mal ein Stück mehr „Sicherheit und Schutz“ bieten.