Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Tief in den Sparstrumpf gegriffen

Schwaigernvon Gabi Muth, HSt

Dieser Sprinter ist der ganze Stolz der Truppe. Mit strahlenden Augen präsentierte der Vorsitzende des Schwaigerner Ortsvereins des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Claus Rehder, am Samstagnachmittag das neue Einsatzfahrzeug. Nach 32 Jahren hatte der alte VW-Bus den Geist aufgegeben.

Es war im September 1981, als Claus Rehder den VW-Bus für das DRK Schwaigern höchstpersönlich im Werk in Hannover abholte - um die Überführungsgebühr zu sparen. 23 000 Mark hatte das Fahrzeug damals gekostet, das dem Ortsverein nun über 32 Jahre lang gute Dienste geleistet hat. „Wir haben damit so manchen Einsatz gefahren“, bemerkte Rehder und erinnerte an den Brand in der Golfoase, bei der Firma Kurz-Recycling oder im Schlossareal. Doch nun ging der Motor des alten Wagens in die Knie. Eine Reparatur wäre nur zu einem enorm hohen Preis möglich gewesen.

Zuschüsse

Also entschieden sich die Mitglieder für den Kauf eines neuen Einsatzfahrzeuges. Rund 76 000 Euro hat der komfortable Mercedes-Sprinter inklusive Ausstattung gekostet. Um ihn finanzieren zu können, musste der Ortsverein tief in den Sparstrumpf greifen. Denn Zuschüsse vom DRK-Kreisverband gibt es für eine solche Anschaffung nicht, betonte Rehder. Umso mehr freute es ihn, dass rund 20 000 Euro durch kommunale Zuschüsse der Stadt Schwaigern und der Gemeinde Massenbachhausen sowie durch Spenden der VBU Volksbank im Unterland, von ortsansässigen Firmen und Privatpersonen zusammengekommen sind.

Der Einsatzwagen verfügt über einen 160-PS-Motor, wiegt 3,5 Tonnen und kann mit dem Pkw-Führerschein gefahren werden. Im Inneren befinden sich sieben Sitzplätze sowie eine Trage für Liegendtransporte. Außerdem stehen Verbands- und Beatmungsmaterial sowie verschiedene medizinische Gerätschaften wie ein Defibrillator oder Pulsoximeter zur Verfügung.

Pflege

„Über 30 Jahre hinweg ein Auto - das schaffen nur wenige Firmen und Privatleute“, meinte Schwaigerns Bürgermeister Johannes Hauser. Dass das Fahrzeug so lange im Einsatz war zeige, „wie sorgsam Sie damit umgegangen sind und wie sorgsam es gewartet wurde.“ Hauser freute sich über die enge, gute Zusammenarbeit zwischen Rotem Kreuz und Feuerwehr, die sich das Gebäude am Bahnhof teilen. „Wenn die Rettungsdienste im Alltag gut verzahnt sind, dann herrscht zwischen ihnen auch im Ernstfall blindes Verstehen.“

Das gute Miteinander über Gemeindegrenzen hinweg lobte Massenbachhausens Bürgermeister Nico Morast. Weil der DRK-Ortsverein Schwaigern für beide Kommunen zuständig ist, komme auch Massenbachhausen in den Genuss der ehrenamtlichen Arbeit. Die Helfer sind bei Bereitschaftsdiensten an Veranstaltungen oder bei den Blutspendeterminen stets zur Stelle.

Bild: Claus Rehder, Nico Morast und Johannes Hauser (von links) mit dem neuen Einsatzfahrzeug. (Foto: Gabi Muth)