In den Abendstunden des 31.03.2015 konnte das Material des Lichtkuppelbandes auf dem Flachdach einer Firma in Bad Rappenau den starken Windböen nicht mehr standhalten. An mehreren Stellen der großen Fertigungshallen riss der Wind die Lichtkuppeln aus ihren Verankerungen. Die erfassten Lichtkuppeln und Teile davon verteilten sich im größeren Umfeld, dadurch wurden weitere Lichtkuppeln und Teile der Dachhaut beschädigt. Zum Glück entstanden keine Personenschäden, denn direkt darunter lief der Produktionsbetrieb.
Der Fachberater Notverschalung und der Zugführer des THW Widdern erkundeten die Lage vor Ort und sprachen weiteres Vorgehen mit dem Zuständigen ab. Der Einsatzauftrag bestand aus zwei Schwerpunkten: das Räumen der Dachfläche von größeren Lichtkuppelteilen sowie das Herstellen von entsprechenden Notverschalungen und abdichten der entstandenen Öffnungen im Dachbereich.
Die Schnelleinsatzgruppe des THW Widdern wurde per digitale Meldeempfänger alarmiert. Der Gerätekraftwagen rückte bereits 10 Minuten nach der Alarmierung zur Einsatzstelle aus. Der LKW Ladebordwand folgte kurze Zeit später mit entsprechendem Notverschalungsmaterial und Ergänzungswerkzeug.
Die eintreffende Gruppe bekam vor Ort eine Sicherheitseinweisung und begann sofort mit dem Aufbau der Stromversorgung und dem Ausleuchten der Einsatzstelle. Der Zuschnittplatz und die Werkzeugablage wurden eingerichtet. Helfer mit Absturzsicherungen begannen das 15 Meter höher gelegene Dach für die Arbeiten auszuleuchten. Anschließend räumten sie das Dach von den Trümmerteilen. Die Materialien für die Notverschalung wurden mit Handkreissägen zugeschnitten, Dachlatten und sonstiges Material sowie Werkzeuge wurden gerichtet.
Die Verschalungsarbeiten gingen zügig voran, jedoch waren die Öffnungen zum Teil 10x2 Meter groß. Sonderlösungen wurden nötig, da Sprinkleranlagen bis in die nicht mehr vorhanden Lichtkuppeln reichten. Auch der Anschluss an die halbrunden Kuppeln wurde gelöst. Der immer noch starke Wind, Regen und Hagel machten den Helfern stark zu schaffen. Die Helfer auf dem Dach mussten nach einiger Zeit durchgetauscht werden. Gegen 4:30 Uhr in der Früh waren die Öffnungen verschlossen und alles soweit verladen, dass in die Unterkunft zurückgekehrt werden konnte.
Die Einsatzbereitschaft wurde wieder hergestellt und alles Nasse zum Trocknen aufgehängt.
Eingesetzte Kräfte: 1/3/9/13, MTW, GKW 1, LKW Lbw,
Das THW Widdern führt seit 2012 Notverschalungen bzw. Eigentumssicherungen im Landkreis Heilbronn durch. Mit dem vorgehaltenen Material können bis zu 300 m² Dachfläche und bis zu 200 m² Wandfläche verschlossen werden. Immer dann, wenn durch ein Ereignis Dächer, Fenster, Türen und Wandflächen beschädigt wurden und Handwerkbetreibe nicht erreicht werden können, kann das THW Widdern diese wieder mit einer Notverschalung verschließen. Die Alarmierung erfolgt über die ILS oder zur Vorabklärung über das Fachberatertelefon 06298 – 95048.
Foto: THW