Rauch kommt aus einer Scheune. Flammen züngeln, verzehren das Holz. So könnte der Ernstfall aussehen. Doch er blieb am Samstagabend glücklicherweise aus. Es war eine reine Demonstration der Freiwilligen Feuerwehr Kirchhausen. Sie bildete den Abschluss des Tages der offenen Tür.
„Wir wollten der Bevölkerung einen Einblick in unser Tätigkeitsfeld geben“, sagt Kommandant Alexander Czok. „Die wenigsten bekommen doch mit, was wir genau zu tun haben.“ In den vergangenen Jahren haben sich die Aufgaben der Feuerwehr gewandelt. Die Brandbekämpfung spielt zwar noch die Hauptrolle, doch sie wird immer mehr begleitet von technischer Hilfeleistung.
Noch immer fasziniert die Feuerwehr Kinder und Jugendliche. Doch auch die Floriansjünger müssen um Nachwuchs werben. Das freiwillige Engagement lässt nach. „Auch deswegen haben wir den Tag der offenen Tür veranstaltet“, erklärt Czok.
Technik Langsam schlendert Tim Pappenscheller durch das Magazin. Schaut sich neugierig die Fahrzeuge und Werkzeuge der Feuerwehrleute an. Sein Blick bleibt am LF 8/6 hängen. Hinter dem kryptischen Namen versteckt sich ein Fahrzeug von Daimler Benz. Es wird vor allem bei der Brandbekämpfung eingesetzt, ist unter anderem mit 600 Litern Wasser beladen. Damit kann ein Brand sofort bekämpft werden, bis die Löschwasserversorgung steht. Außerdem ist der LF 8/6 mit Atemschutzmasken, Steckleitern, einem Stromerzeuger und insgesamt 400 Metern Schlauch ausgestattet. Schellmann darf ein Stück Schlauch herausziehen - für kurze Zeit fühlt er sich für ein richtiger Feuerwehrmann. Wenige Meter weiter blickt Jonas Ockert auf den RW 1: ein Fahrzeug, das bei technischen Hilfeleistungen eingesetzt wird. Er ist mit einer Kettensäge, einem Motortrennschleifer, einem Bolzenschneider und Seilwinden ausgerüstet.
Sirenen heulen. Blaulicht erhellt die Nacht. Die Löschwasserversorgung wird vorbereitet, Schläuche ausgerollt. Jeder Handgriff sitzt. Der künstliche Rauch aus der Nebelmaschine in der Scheune nimmt den Feuerwehrmännern die Sicht. Hilfe aus Heilbronn wird angefordert, der Notarzt bestellt. Es befinden sich Menschen in der brennenden Scheune. Ihre Rettung hat Priorität. Minuten später: Die Übung ist vorbei, war nur eine Demonstration: In der Realität könnte es jederzeit so ablaufen.
Bild: Nur eine Übung: Die Feuerwehr löscht einen Brand. (Foto: Marc Schmerbeck)