Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Studenten versuchen sich als Feuerwehrmänner

Heilbronnvon Stephanie Bahr, HSt

Ungewöhnlicher Aktionstag an der Hochschule Heilbronn über Techniken zur Unfallrettung

Für René Regeisz war es das erste Mal, dass er es mit einer 20 Kilogramm schweren Hydraulik-Schere zu tun hatte. Doch das fiel kaum auf. Wie von selbst drückte sich die Schere ins Blech. „Obwohl eine riesige Kraft darin steckt, lässt es sich ganz leicht bedienen“, wunderte er sich.

Ein Aktionstag in der Heilbronner Hochschule war der technischen Ausrüstung bei der Unfallrettung gewidmet. Denn nicht nur die Leistung der Rettungskräfte rettet Leben. Die Gerätschaften der Feuerwehr spielen eine ebenso wichtige Rolle. Dafür interessierten sich Tobias Metzger, Dino Silvestro, Jochen Banspach und Claudio Virzi. Sie alle studieren Automotive Systems Engeneering (ASE) und sollten für das Fach Projektmanagement eine besondere Veranstaltung organisieren.

Für eine Ausstellung fragte die Projektgruppe bei Herstellern von Rettungsgeräten an. Diese stellten ihre Produkte und Baupläne zur Verfügung, was besonders für die angehenden Ingenieure an der Hochschule interessant war. Sie konnten die Geräte den ganzen Tag über im Foyer der Hochschule unter die Lupe nehmen.

Über den Studenten und freiwilligen Feuerwehrmann Banspach lud die Projektgruppe die Heilbronner Berufsfeuerwehr ein. Die war auch gerne bereit, eine Bergungsübung ihrer Auszubildenden in den Innenhof der Hochschule zu verlegen. „Wenn sich schon Leute außerhalb der Feuerwehr für unsere Technik und Arbeit interessieren, ist es logisch, dass wir uns da mit einbringen“, freut sich Oberbrandmeister Thomas Roth.

Projektleiter Metzger setzte sich in einen Unfallwagen, um dann von den Feuerwehrleuten gerettet zu werden. Übungsleiter Roth erklärte dabei jeden Handgriff seiner Auszubildenen. Zuerst wurde das Fahrzeug gesichert und am Wegrollen gehindert. Dann entfernten sie die Fenstergläser und stemmten die Türen auf. Zum Schluss entfernten sie das Dach des Fahrzeugs, um das Unfallopfer vorsichtig herauszuheben.

Die Studenten legten bei der Bergung auch selbst Hand an. Mit Helm und Schutzjacke probierten sie die Funktionsweise der Rettungsgeräte aus. David Grahovac war beim Aufstemmen der Türen mit dem Spreizer behilflich. Er zollte danach den Feuerwehrleuten großen Respekt: „Das geht ganz schön in die Hände“.

Bei Metzger war schon vorher das Vertrauen in die Feuerwehr da. „Jetzt, wo ich weiß, was bei einer Bergung gemacht wird, fühle ich mich aber noch um einiges sicherer.“

Bild:
Feuerwehr zum Anfassen: René Regeisz probiert unter Anleitung, wie man mit der Hydraulik-Schere Unfallopfer befreit.
Foto: Stephanie Bahr