Mit dem ersten Spatenstich haben am Samstagvormittag symbolisch die Arbeiten für das gemeinsame Magazin der Feuerwehr-Abteilungen Abstatt und Happenbach im Gewerbegebiet „Rauheck“ begonnen. In rund anderthalb Jahren werden die Floriansjünger ein neues Domizil haben. Zu den Kosten von 2,75 Millionen Euro hat das Land einen Zuschuss von 300 000 Euro beigesteuert.
FS 4 heißt das neue Gerät, das die Abstatter Feuerwehr erstmals eingesetzt hat, um die ersten Schollen aus dem Baugelände heben zu lassen. Das Teil besteht aus vier Spaten, die mittels einer Metall-Stange verbunden sind und so gleichzeitig vier erste Spatenstiche erlaubten. Gemeinsam traten zunächst Bauherrschaft und Architekt, dann die Feuerwehr-Chefs von Kreis und Gemeinde ans Gerät und ließen mit kräftigem „Hau-ruck“ die erste Erde fliegen.
Der „Feuerwehr-Spaten 4“ soll, sagte Bürgermeister Rüdiger Braun, die Gemeinsamkeit der beiden Wehrabteilungen Abstatt und Happenbach symbolisieren. Denn das neue Feuerwehrhaus soll beiden künftig als Magazin und Ausbildungsstätte dienen. Das neue Gebäude im Gewann „Rauheck“ wird voraussichtlich 2,75 Millionen Euro kosten und einen umbauten Raum von rund 6000 Kubikmetern, das entspricht sechs bis zehn Einfamilienhäusern, umfassen. Das Ortsoberhaupt rechnet mit einer Bauzeit von anderthalb Jahren. Braun hob hervor, dass das Magazin ziemlich genau in der topografischen Mitte von Abstatt und Happenbach liege und nach allen Richtungen, auch zur nahen Autobahn, gute Verkehrsanbindungen aufweise.
Der jetzige Standort sei von beiden Feuerwehr-Abteilungen von Anfang an bevorzugt worden, sagte Kommandant Peter Pfeffer. Das neue Haus werde entscheidend dazu beitragen, die Einsatzabläufe zu optimieren, die Ausbildung zu verbessern und auch Frauen den aktiven Dienst in der Wehr zu erlauben. „Es schaut gut aus“, sagte Architekt Detlef Brücklmeier aus dem bayerischen Abensberg mit Blick auf die Baukosten. Die hätten sich bis jetzt unter den vorausberechneten gehalten. Dem Bau wünschte er einen unfallfreien Verlauf.
Als wichtig für die Einigkeit beider Abteilungen schätzte der evangelische Pfarrer Ralph Hermann den Neubau ein. Die innere Entwicklung werde dann der zweite Schritt sein. Pfarrer Hermann ist einer der Geistlichen, die auch als Katastrophenseelsorger bei der Feuerwehr tätig sind. Genauso wie Braun hat er die Funkerlizenz und steht im Rang eines Brandmeisters und hat deshalb eine silberne Schwinge auf dem linken Uniformärmel.
Im Juni 2000 hatte sich der Gemeinderat erstmals mit dem Abstatter Feuerwehr-Konzept beschäftigt und dann vergleichsweise rasch einen Einsatzleitwagen (ELW) für die aktiven Männer und Frauen im blauen Tuch beschafft. „Ungewöhnlich“ nannte es Bürgermeister Rüdiger Braun, dass die Gemeinde in einer Zeit, da die kommunalen Mittel allenthalben knapp sind, mit dem Bau des neuen Feuerwehr-Magazins beginne.