„Die Notwendigkeit für den Erweitungsbau des Feuerwehrgerätehauses war im Gemeinderat unumstritten", bekannte Eppingens Oberbürgermeister Klaus Holaschke am Mittwochabend bei der feierlichen Übergabe an die Freiwillige Feuerwehr in Eppingen. 420.000 Euro hat die Baumaßnahme gekostet, 100.000 Euro Zuschuss zahlte das Land. „Aber die Konzeption der Feuerwehr ist noch nicht beendet", sagte Holaschke. Dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Heiner Schiefer gab er mit auf den Weg: „Wenn im nächsten Jahr die notwendige Beschaffung von Ersatzfahrzeugen auf dem Plan steht, hoffen wir, dass wir in die Bezuschussung genommen werden."
Bürgerwohl Klaus Holaschke betonte, dass „die Konzepte der Wehr überzeugend sind". Sie handele nicht aus Selbstzweck, sondern zum Wohl der Bürgerschaft. Deshalb sei es im Gemeinderat auch keine Frage gewesen, der Konzeption mit dem Neubau „ohne Wenn und Aber" zuzustimmen.
Lebensrettend Der Erweiterungsbau umfasst eine Halle für zwei Fahrzeuge und einen Sanitärtrakt, getrennt für Männer und Frauen. Außerdem wurden ein Durchbruch zum Gewölbekeller und eine Verbindung zwischen den beiden Fahrzeughallen geschaffen.
„Im Zuge der Baumaßnahme haben wir auch noch die gesamte Elektroinstallation saniert", erklärte Stadtkommandant Martin Kuhmann. Zudem wurden zwei Kompressoren angeschafft. Einer, der die Atemluft für die Pressluftflaschen erzeugt, ein zweiter, der dafür sorgt, dass der Bremsdruck in den Löschfahrzeugen erhalten bleibt. „Das ist eine große Erleichterung. Wir müssen jetzt nicht mehr in den Fahrzeugen sitzen und sie laufen lassen, bis sich der Bremsdruck aufgebaut hat, sondern können bei einem Einsatz sofort losfahren." Eine Anschaffung, die über Menschenleben entscheiden kann.
Eine eigene Werkstatt, in der die Gerätschaften der Atemschutzträger gewartet, gereinigt und für die Einsätze vorbereitet werden, wird die laufenden Kosten senken. Kuhmann: „Die Werkstatt wird sich in wenigen Jahren amortisiert haben."
Die Eppinger Wehr umfasst derzeit 89 aktive Feuerwehrmänner, 28 Mitglieder sind bei der Jugendwehr, die Altersmannschaft zählt 15 Mitglieder. „Die Aufgaben der Feuerwehr haben sich im Laufe der Zeit gewandelt", so der Kommandant.
Dokumentation Richtig deutlich wurde dies in einer Dokumentation, die den Gästen präsentiert wurde. Von den Anfängen 1847 bis heute hat sich viel verändert. Davon konnten sich die Gäste bei einem Rundgang überzeugen. Die Requisitenkammer haben die Eppinger in den zurückliegenden Monaten eingerichtet, alte Uniformen sind dort ebenso zu sehen wie altes Werkzeug. Dazu passend wurde unter Mitwirkung der Jugendfeuerwehr ein alter Leiterwagen restauriert. Sobald die alten Pumpen überholt sind, möchten die Eppinger einen historischen Löschzug aufstellen und diesen der Öffentlichkeit präsentieren.
Bild: Reinhard Frank (links), Gründer der Jugendfeuerwehr, beim Stöbern in der Reliktenkammer mit Stadtkommandant Martin Kuhmann. (Foto: Franz Theuer)