Dass die Freiwillige Feuerwehr Widdern ein moderneres und vor allem größeres Gerätehaus braucht, ist bei allen an der Entscheidungsfindung Beteiligten unstrittig. Die Frage ist, soll das bestehende Gebäude umgebaut und saniert werden oder soll ein Neubau entstehen und wenn ja, wo?
Schon im Juni rauchten die Köpfe im Gemeinderat, denn diese Maßnahme wird die Jagsttalstadt eine Menge Geld kosten. Ein Umbau des alten Gebäudes wird mindestens 500 000 Euro kosten, und es ist nicht mit Zuschüssen zu rechnen. Im Juni hatten sich die Räte deshalb für einen Neubau entschlossen.
Sie hatten Architekt Marcus Wolff die Hausaufgabe mitgegeben, so viele Kosten wie möglich einzusparen. Der Architekt soll ein Gerätehaus planen, das den Stadtsäckel mit höchstens 550 000 Euro belastet.
Doch es wird immer fraglicher, ob dieser Eigenanteil an dem Neubau eingehalten werden kann. Bürgermeister Michael Reinert beklagte: „Die Mühe, alles günstiger zu machen, wird aufgefressen von den derzeitigen Preissteigerungen." Marcus Wolff erklärte, dass er das Feuerwehrgerätehaus nach vorgegeben Mindestmaßen und Einrichtungen planen müsse. Normalerweise müsste für ein solches Gebäude ein Kostenindex von 1,2 Millionen Euro angesetzt werden.
Limit überschritten Die billigste Version des Architekten würde immer noch bei weit über 800 000 Euro liegen. Bei eingerechneten Fördermitteln von rund 200 000 Euro sind die Widderner noch deutlich über dem selbst gesetzten Limit. Erich Vilsmeier warnte: „Innen muss ja auch noch investiert werden. Da noch etwas und dort noch etwas: Wir alle wissen, dass noch ganz schön viel zusammen kommen kann".
Zwei Dinge müssen, sollte der Gemeinderat dem Neubau zustimmen, zuerst erledigt werden. Die Förderung ist zu beantragen, und die Stadt braucht die Baugenehmigung.
Da der Neubau auf das Gelände der noch bestehenden Kläranlage gesetzt werden soll, scheint eine Baugenehmigung gar nicht so einfach zu sein. Mirko Weinbeer: „Der Kreisbrandmeister steht voll hinter uns". Aber, so der Kämmerer weiter, es könnte Schwierigkeiten beim Genehmigungsverfahren geben.
Räte einig Martina Emert störte sich daran, dass für eine Bauvoranfrage 20 000 Euro notwendig seien. Da bis zum 15. Januar 2008 der Förderantrag gestellt sein muss, schlug sie vor, das zu tun. Alle weiteren Schritte sollten erst dann erfolgen, wenn der Zuschussbescheid eingetroffen ist. Einstimmig schlossen sich alle Räte diesem Vorschlag an.
Bild: Dass das bisherige Widderner Feuerwehr-Gerätehaus nicht mehr zeitgemäß ist, zeigt schon ein Blick von außen. (Foto: Agentur Kochertal)