Mit dem obligatorischen ersten Spatenstich fiel am 11. August 2017 der Startschuss zum Bau des neuen Feuerwehrhauses Süd im Gewerbegebiet „Buchäcker“ in Bonfeld.
„Bereits Anfang 2013 kam die Zusammenlegung von Einsatzabteilungen mit dem Feuerwehrbedarfsplan auf, in den folgenden Fusionsgesprächen konnte sehr schnell und in vorbildlicher Weise ein Konsens erzielt werden“, blickte Oberbürgermeister Hans Heribert Blättgen in seinem Grußwort auf die Vorgeschichte zurück und zollte den Abteilungen Bonfeld, Fürfeld und Treschklingen großen Respekt für das konstruktive Miteinander, was nicht unbedingt selbstverständlich sei und als Vorbild für andere Feuerwehren dienen könne. „Durch die gute Zusammenarbeit konnte der Standort im Gewerbegebiet „Buchäcker“ schnell gefunden werden, im Vorfeld waren dann noch einige Vorarbeiten wie die Anpassung des Flächennutzungsplans und des Bebauungsplans notwendig“, so Blättgen. Auch die Planungen für das Gebäude und das Grundstück haben sich seitdem stetig weiterentwickelt. War das Feuerwehrhaus zunächst deutlich kleiner mit einem Gebäude, 3 Stellplätzen und einem Kostenvolumen von 1,5 Mio. Euro geplant, erweiterten sich der Umfang der baulichen Anlagen und die Anzahl der Stellplätze, nachdem die Abteilung Treschklingen sich ebenfalls dem Projekt angeschlossen hatte. Außerdem hatten Verwaltung, Gemeinderat und Feuerwehr sowohl bei der Größe des Grundstücks wie auch bei der Anzahl der Stellplätze die Zukunft im Blick und wollten hier Reserven vorhalten.
Der Zweckbau, der nun auf dem rund 7.000 m² großen Grundstück entsteht, beinhaltet eine Fahrzeughalle mit 5 Stellplätzen, eine Waschhalle sowie Lagerräume und eine Werkstatt. Umkleideräume, Sanitärbereiche, Funkraum und die Haustechnik befinden sich im Untergeschoss des 2-stöckigen Anbaus. Im Obergeschoss befinden sich Schulungsraum und Jugendraum sowie ein Büro und Küche. Ein Übungsturm samt Balkon ermöglicht Feuerwehrübungen vom Übungshof aus. Die Kostenschätzung ging von insgesamt 4,6 Mio. Euro aus. „Nachdem nun fast alle Ausschreibungsergebnisse vorliegen, liegen wir derzeit bei Kosten von rund 4,8 Mio. Euro, hinzu kommt aber noch die Ausstattung. Dennoch handelt es sich nicht um einen Luxusbau und auch nicht um eine Sparversion, sondern um gute Mittelklasse, und für künftige weitere Nutzungen durch die Feuerwehr gibt es noch Potential“, so OB Blättgen, der keinen Zweifel daran ließ, dass es sich um „gut investiertes Geld„ handelt, “denn die Ausgaben dienen letztlich der Sicherheit der Bürger„. Für das neue Feuerwehrhaus erhält die Stadt Bad Rappenau einen Landes-Zuschuss von 320.000 Euro.
OB Blättgen nutzte die Gelegenheit und bedankte sich bei allen Beteiligten, insbesondere aber bei Kommandant Felix Mann und allen Feuerwehrkameradinnen und –kameraden, die mit viel ehrenamtlicher Arbeit und viel Herzblut das Projekt vorangetrieben haben. Kreisbrandmeister Uwe Vogel sprach er seinen Dank aus für die gute Zusammenarbeit und die fachliche Beratung von Verwaltung und Feuerwehr.
„Es ist ein wichtiger und richtiger Schritt heute, dass sich die Abteilungen Bonfeld, Fürfeld und Treschklingen vereinen“ war sich Kommandant Felix Mann sicher. Durch den Neubau würden Unfallgefahren, die in den alten Gebäuden bestünden, beseitigt und den Belangen des Arbeitsschutzes Rechnung getragen. „Die Feuerwehr ist ein zeitintensives Hobby und steht in Konkurrenz mit vielen anderen Freizeitmöglichkeiten. Eine attraktive Unterbringung ist ein Baustein, um jetzige und zukünftige Mitglieder für das Engagement in der Feuerwehr zu motivieren und dadurch das Bestehen der Feuerwehr langfristig sichern zu können“ so Kommandant Mann, der hofft, dass durch die Fusion die Hinweise zur Leistungsfähigkeit einer Gemeindefeuerwehr weiterhin erfüllt werden können. So sollte die größere Einheit jederzeit einsatzbereit sein und die Fahrzeuge sollten in der vorgegebenen Zeit und mit der vorgegebenen Anzahl an Personen besetzen werden können.
Das Feuerwehrhaus sei auch eine Wertschätzung für das Ehrenamt, durch das eine hohe finanzielle Entlastung des Systems erfolge, wenn man die Baukosten einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachte. „Würde es nicht mehr gelingen, eine Freiwillige Feuerwehr aufzustellen, und die Leistungsfähigkeit müsste durch hauptamtliche Kräfte abgedeckt werden, könnte mit den jetzt investierten 5 Mio. Euro ein Feuerwehrfahrzeug mit 9 Einsatzkräften ca. 2 Jahre lang besetzt werden“, so Kommandant Mann. Um eine Identifikation und Akzeptanz unter den Feuerwehrkameradinnen und -kameraden zu schaffen sei es daher wichtig, die Feuerwehr in den baulichen Ablauf und die Gestaltung des Feuerwehrhauses frühzeitig und umfassend mit einzubinden.
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Beim anschließenden obligatorischen Spatenstich konnten Verwaltung, Feuerwehr, Vertreter des Planungsbüros kplanAG und Vertreter der ausführenden Firmen trotz schlechter Witterung ordentlich einstechen und somit das Projekt offiziell anstoßen.
Sofern der Bauzeitplan eingehalten werden kann, ist mit einem Bezug bis November 2018 zu rechnen.