Die Feuerwehr Grombach hat einen Mannschaftstransportwagen. Am Samstag übergab Reinhold Müller vom Förderverein der Feuerwehr dem Abteilungskommandanten Lothar Fleck den Schlüssel. Die Stadt Bad Rappenau hatte den Einkauf der Grombacher Feuerwehr nicht unterstützt, weil sie einen Mannschaftstransportwagen für nicht notwendig hält.
Lange Vorplanung 6300 Euro hat er gekostet, der drei Jahre alte Mannschaftstransportwagen der Marke Fiat Ducato. 100 000 Kilometer ist er mit seinem Dieselmotor schon gefahren und hat Platz für neun Männer. Allerdings hat er keinen Funk an Bord und auch kein Blaulicht. Egal, findet Lothar Fleck - ihm geht es vor allem darum, dass seine Leute geschlossen zum Einsatz fahren können und nicht jeder mit dem eigenen Auto zum Unfallort eilen muss. Seit zehn Jahren sei der Kauf eines solchen Mannschaftwagens bereits in Überlegung, sagt Fleck. Diese Überlegung sei auch der Grund dafür gewesen, warum der Förderverein überhaupt ins Leben gerufen wurde. Irgendwie musste der Wagen finanziert werden.
Und da die Stadt nicht wollte, musste sich die Feuerwehr-Abteilung selbst darum kümmern. „Das war ein bisschen ein heißes Thema", erinnert sich Kommandant Lothar Fleck. Zur Anschaffung eines Mannschaftstransportwagens habe er eine andere Meinung als die Stadtverwaltung. Trotzdem habe man nach wie vor ein gutes Verhältnis zur Stadt, und das solle auch so bleiben. Dennoch könne er über die vergeblichen Bemühungen, einen Mannschaftswagen finanziert zu bekommen, fast ein Buch schreiben, meint Fleck - selbst beim Innenministerium habe er es probiert. Auch hier bekam er eine Absage. „Ohne das Engagement der Mitglieder des Fördervereins wäre dies nicht möglich gewesen", sagt Fleck zum Kauf des Gebrauchtwagens.
„Nachdem von der Stadt niemand da ist, gestatten sie mir ein paar Worte aus Grombacher Sicht", meint Reinhold Karl, CDU-Stadtrat, vor den feiernden Feuerwehrleuten. Für die Abteilung sei ein Wunsch in Erfüllung gegangen. Die Anschaffung des Mannschaftswagens sei eine gute Sache - „auch wenn die Stadt das anders sieht". Die Abteilungen aus anderen Ortsteilen blickten sicherlich etwas neidisch auf Grombach. Reinhold Karl sieht einen großen Vorteil des Mannschaftswagens darin, dass während der Fahrt schon der Einsatzplan besprochen werden könne.
Neue Ziele Der Förderverein der Grombacher Feuerwehr hat sich bereits ein neues Ziel gesetzt. Ein Festzelt wäre nicht schlecht. Bis zu 10 000 Euro kostet so etwas aber laut den Informationen von Reinhold Müller. Und deshalb wird wohl mal wieder kein Weg dran vorbeiführen: sparen, sparen und dann kaufen.
Bild: Abteilungskommandant Lothar Fleck (links) nimmt von Reinhold Müller vom Förderverein der Grombacher Feuerwehr den Schlüssel entgegen. (Foto: Adrian Hoffmann)