Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

Suchergebnis löschen

Spannende Schauübung

Zaberfeldvon Werner Stuber, HSt

Sicher verschnürt, auf einer Trage liegend schwebt ein „Schwerverletzter“ vom gut vier Meter hohen Giebelfenster eines Gebäudes dem Erdboden entgegen.

Mit einer Schauübung eröffneten der Zaberfelder DRK-Ortsverein und der Löschzug der Zaberfelder Feuerwehr ihr Sommerfest beim Feuerwehrmagazin und in den Garagen der Rot-Kreuz-Helfer.

Schaulustige erwünscht Einen Unfall mit einer schwer und einer leicht verletzten Person habe es im Dachgeschoss über der Autowaschanlage des benachbarten Autohauses gegeben, erläuterte Werner Bauer, Kommandant der beiden Zaberfelder Löschzüge. Eine große Schar von Schaulustigen - und die waren diesmal ja ausdrücklich erwünscht - hat sich nach dem Sirenenalarm zum Festauftakt am „Unglücksort“ eingefunden. Gruppenführer Michael Beckh und seine Mannschaft, die mit dem Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 schon wenige Minuten später angebraust kam, musste also die beiden Personen bergen. Der Weg über das Treppenhaus war jedoch versperrt und „die Brackenheimer Drehleiter nicht einsatzbereit“, erläuterte der Kommandant.

Unterstützt wurden die Florians-jünger von den „Helfern vor Ort“ des Zaberfelder DRK-Ortsvereins. Mit sechs Einsatzkräften und zwei Fahrzeugen rückte DRK-Einsatzleiter Thomas Kühfuss an. Und während die einen mit den Feuerwehrmännern zu den Verletzten gingen, bereiteten die anderen derweil die medizinische Versorgung unten auf dem Boden vor.

Die spannende Frage für die Zuschauer war jedoch, wie bringt man einen Verletzten auf einer Trage über eine Anlegeleiter nach unten? Die Lösung verblüffte: Bleich zwar und blutüberströmt, wie ihn Anita Grundmann zuvor präparierte, legten die Helfer den „schwer verletzten“ André-Marcel Frank auf die Trage und verschnürten ihn sicher. Diese Trage wurde dann von den Feuerwehrmännern durch das offene Fenster am Kopfende an die senkrecht an die Hauswand gestellte Leiter gebunden.

Ans Fußende der Trage wurden ebenfalls zwei Seile geknotet und diese von den Einsatzkräften gehalten. Jetzt musste nur noch die ebenfalls mit Seilen gesicherte Leiter langsam umgelegt werden und der Verletzte schwebte in waagrechter Position auf seiner Trage dem Erdboden zu.

Anspruchsvoller Transport Michael Grundmann und seine Helferinnen und Helfer übernahmen die weitere medizinische Versorgung. Der nur „leicht verletzte“ Christian van Wickeren konnte von der Unfallstelle dann anschließend, von Feuerwehrmännern vorschriftsmäßig mit der Rettungsleine gesichert, über die jetzt wieder richtig angelegte Leiter selbst absteigen. Und wie schnell einer Schauübung der Ernstfall folgen kann, erlebten die freiwilligen Helfer diesmal auch beim Sommerfest.

Mitten im Festtrubel heulte plötzlich wieder die Sirene und die Funkmeldeempfänger schnarrten los: Ein Verkehrsunfall zwischen Leonbronn und Ochsenburg mit zwei eingeklemmten Personen wurde gemeldet. Glücklicherweise konnten die beiden Mädchen jedoch selbst und unverletzt aus ihrem Fahrzeug klettern, und die Festbesucher konnten ohne den belastenden Schatten eines schweren Unfalls ihr Sommerfest weiterfeiern.

Bild: Die „Helfer vor Ort“ des DRK versorgen die Verletzten bei einer Schauübung, die während des Sommerfests gezeigt wurde. (Foto: Werner Stuber)