Dienstversammlung der Landkreiswehren und Haupversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes.
Starke Wehren mit engagiertem Personal mussten im vergangenen Jahr so viele Einsätze wie noch nie bewältigen, so Landrat Detlef Piepenburg bei seiner Begrüßung anlässlich der Dienstversammlung der Landkreisfeuerwehren in der Reblandhalle in Neckarwestheim. Im Schnitt rückt alle 3 Stunden und 48 Minuten eine Feuerwehr im Landkreis zu einem Einsatz aus.
Kreisbrandmeister Uwe Vogel berichtete in seinem Jahresbericht von einem starken Anstieg bei den Einsatzzahlen. Mit 2299 Einsätzen waren es fast 400 mehr als im Vorjahr. Dabei konnten 198 Menschen gerettet werden. Für 38 Personen kam leider jede Hilfe zu spät. Sowohl bei den Brandeinsätzen als auch bei der Zahl der Technischen Hilfeleistungen gab es deutlich mehr Einsätze. Insbesondere bei den Mittelbränden gab es mit 80 Einsätzen ein deutliches Plus. Wenig erfreulich ist auch der Anstieg der Einsätze durch Brandmeldeanlagen. Hier liegt die Ursache aber nicht an technischen Problemen, die Anlagen funktionieren richtig. Das Problem liegt im Umgang mit den Anlagen. Oft werden diese nicht abgeschaltet wenn im Umfeld Arbeiten durchgeführt werden, bei denen es dann z.B. durch Dampf oder Staub zu einer Auslösung kommt.
Mit 768 Lehrgangsbesuchen an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal oder auf Kreisebene konnte das Ausbildungsniveau erneut hoch gehalten werden. 33 Gruppen haben die Prüfung zum Leistungsabzeichen bestanden: 25 Gruppen in der Stufe Bronze, 7 Gruppen in der Stufe Silber und 1 Gruppe in der Stufe Gold.
Erfreulich ist die Entwicklung beim Personal, entgegen dem allgemeinen Trend ist der Bestand sogar leicht gestiegen leicht gesunken. Neben 4.130 Angehörigen in den Einsatzabteilungen, darunter 194 weiblichen, sind es 367 Angehörige bei den Werkfeuerwehren, 869 Angehörige der Altersabteilungen und 1077 Jugendfeuerwehrmitglieder.
Mit Zuwendungen zur Förderung des Feuerwehrwesens konnten im vergangene Jahr 6 Baumaßnahmen und 23 Fahrzeugbeschaffungen mit einem Gesamtvolumen von 7,9 Mio. Euro gefördert werden. Die dafür bewilligten Zuwendungen durch das Land betrugen 1,4 Mio. Euro. Weitere knapp 387.000 Euro an Zuwendungen vom Land erhielten die Gemeinden über Pauschalen.
Die Integrierten Leiststelle (ILS) für die Feuerwehr und den Rettungsdienst feierte inzwischen ihr einjähriges Jubiläum Hier laufen seit Dezember 2011 die Notrufe aus dem Stadt- und Landkreis Heilbronn mit über 450.000 Einwohnern zusammen. Im vergangenen Jahr musten fast 100.000 Vorgänge bearbeitet worden. Dabei wurden fast 360.000 Telefongespräche geführt. Inzwischen ist auch die Umstellung auf die einheitliche Alarm- und Ausrückordnung (AAO) weitgehend abgeschlossen.
Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Reinhold Gall, führt zu Beginn seines Jahresbereichtes aus, dass die Haushaltslagen bei den Kommunen nach wie nicht besonders rosig sind. Trotzdem hat man dort unter Beweis gestellt, dass den Pflichtaufgaben Vorrang eingeräumt wurde, Notwendiges vor Wünschenswertem kam. Trotzdem mahnte er die Feuerwehren nicht immer größer und technisch anspruchsvoller sein zu wollen und alles können und machen wollen. Ziel muss es sein, mit dem vorhanden Personal und den möglichst von allen beherrschten Gerätschaften den Mussaufgaben nach FGW § 2 gerecht zu werden. Auch wenn das Land im Jahr 2013 so viele Fördermittel wie noch nie zur Verfügung stellen wird, sollten die Feuerwehren davon ausgehen , dass die Bäume nicht gen Himmel wachsen sondern sich eher darum kümmern, dass sie fest verwurzelt bleiben.
Die Einsatzbelastungen waren nach wie vor hoch, auch musste festgestellt werden, dass nahezu alle Tätigkeitsbereiche stehts neue Herausforderungen mit sich brachten. Lebenslanges Lernen ist für uns daher schon lange keine neue Herausforderung mehr, so Gall. Fast schon Gebetsmühlenhaft mahnte er das die Feuerwehren nicht Mädchen für alles sind. Er appellierte an die Kommunalverantwortlichen, ihren Feuerwehren den Rücken zu stärken und bei Bedarf deutlich zu machen, dass das Ehrenamt spätesten dort seien Grenzen hat, wo es auf die Bequemlichkeit des Einzelnen trifft oder auf die Unfähigkeit sich selbst bei Kleinigkeiten einmal selbst zu helfen.
Tue Gutes und rede darüber war einmal das Motto als das Internet noch nicht erfunden war. Gutes zu tun ist geblieben, die Sichtbarmachung unseres Wirkens ist aber neu. Trotzdem findet Gall es gut, denn auch dies ist Öffentlichkeitsarbeit und gibt die Chance hierdurch auch an jungen Menschen heran zu kommen. Er zollten all denen eine großes Lob, die Öffentlichkeitsarbeit in den Feuerwehren machen.
Bei den Jugendfeuerwehr wurde wieder vorbildliche Nachwuchsarbeit geleistet. Sie tragen wesentlich dazu bei, dass die Einsatzabteilungen so gut wie keine Personalsorgen haben. Gall dankte dem scheidenden Kreisjugendfeuerwehrwart Knut Steinbauer noch einmal für die in den vergangenen Jahren geleistete Arbeit. Bereits am Vorabend hatte Gall ihn bei der Versammlung der Kreisjugendfeuerwehr mit der Ehrenmedaille in Silber des Landesfeuerwehrverbandes ausgezeichnet. Der neuen Kreisjugendfeuerwehrwartin Katrin Semen Gratulierte er zur Wahl verbunden mit den besten Wünschen für die kommenden Aufgaben.
Die neue Dienstkleidung sowie die neuen Dienstgradabzeichen werden in absehbarer Zeit zur Verfügung stehen. Gall bat die Feuerwehren, diese Bekleidungsmöglichkeit dafür zu nutzen, dass das Erscheinungsbild wieder einheitlicher wird.
Die Einführung einer Rauchwarnmelderpflicht durch die Landesgesetzgebung steht bevor. Wir selbst haben bei Brandeinsätze im letzten Jahr wurde mehrfach festgestellt, dass Rauchwarnmelder schlimmeres verhindert haben, so Gall. Es gab aber auch Einsätze, bei denen man sicher war, dass Rauchwarnmelder schlimmeres verhindert haben.
Im Kreisfeuerwehrverband wurde wiederum der Meinungsaustausch der aktiven Feuerwehrkameradinnen fortgesetzt. Gall appellierte, weiterhin Frauen zur Mitarbeit in unseren Reihen zu bewegen, sie dann auch zu fördern und auch in Führungsverantwortung zu bringen.
65 Plus ist das derzeit beherrschende Thema bei den Altersabteilung, so Altersobmann Reinhold Korb. Die Broschüren dazu ist allen Kommandanten und Altersobmännern bereits zugegangen. Darin sind die möglichen Aufgaben detailliert dargestellt. Es geht aber auch darum, Kameraden der Generation 50+ dazu zu bewegen, noch nicht in die Altersabteilungen zu wechseln, sondern weiterhin für die Übernahme von Aufgaben zu gewinnen und damit den Verbleib in der Einsatzabteilung attraktiv zu machen. Ein sinnvolles Potential sieht Korb z.B. in der Brandschutzerziehung. Mit dem verbandseigenen Brandschutzanhänger steht dazu ein entsprechendes Hilfsmittel zur Verfügung.
Der Jahresausflug führte in die Eberstädter Tropfsteinhöhle und ins Odenwälder Freilandmuseum in Walldürn-Gotersdorf. 2013 geht ins Badische. Ziel sind das Kakteenland Steinsfeld und das Karlsruher Schloss.
Stefanie Göttert, Frauensprecherin im KFV, ließ die Höhepunkte des vergangenen Jahres Revue passieren. In Wüstenrot ging es um das Thema Erste Hilfe am Kind. Roland Schmitt vom ASB ging gezielt auf die Besonderheiten bei der Erstversorgung von Kindern ein.
Auf Einladung von Andreas Haberer besuchte man im Herbst das THW Heilbronn. Bei einem interessanten Nachmittag bekam man einen Überblick über die in Heilbronn stationierten Fachgruppen. Ebenso zeigte Andreas Haberer das Aufgabenspektrum bei Einsätzen im In- und Ausland auf.
Eine Abordnung nahm am 21. Bundeskongress der Feuerwehrfrauen in Köln teil. Diverse Workshops konnten besucht werden rundeten das Programm ab. Es war aber auch genügend Zeit vorhanden um den einen oder anderen Eindruck von Köln mit zu nehmen.
Zum Jahresabschluss gab es die Möglichkeit an einer Sprengübung des THW teilzunehmen. Im Heilbronner Stadtwald wurde im Auftrag der Forstverwaltung wurde dort eine Schlammsuhle für Wildschweine gesprengt.
Fotos: KFV Heilbronn