Was sich selbst für routinierte Einsatzkräfte zunächst wie ein Ernstfall anfühlte, entpuppte sich vor Ort als organisierte Räumungsübung des SLK-Verbundes im Klinikum am Plattenwald.
Klinikum am Plattenwald, Samstag, 25. Juni 2022, 14.10 Uhr: An den Fenstern im fünften Stock ist Rauch zu sehen, Personen bewegen sich zur Sammelstelle, die Feuerwehr rückt an. Bis zu zum Zeitpunkt ihres Eintreffens am Krankenhaus wissen weder die Einsatzkräfte der Feuerwehren Bad Friedrichshall und Neckarsulm noch die des Führungsstabes des Landkreises Heilbronn oder das SLK-Personal auf Station etwas davon, dass es sich hierbei – zum Glück – lediglich um eine perfekt organisierte Räumungsübung handelt. „Nur der Kommandant der Feuerwehr Bad Friedrichshall und der stellvertretende Leiter des Zentral-OPs waren eingeweiht. Mit ihnen haben wir die Übung im Vorfeld bis ins kleinste Detail geplant“, erzählt Jörg Brinckmann, Teamleiter des Fachbereichs Brandschutz bei SLK.
Brand auf Station simuliert
Für die Räumungsübung, die in regelmäßigen Abständen an allen Standorten des SLK-Verbundes in verschiedenen Ausprägungen stattfindet, wurde in diesem Fall ein Brandausbruch auf einer bettengeführten Station simuliert, der durch den Einsatz einer Kunstnebelmaschine ausgelöst wurde. Unmittelbar nachdem ein Mitarbeiter aufgrund der entstandenen Rauchentwicklung die Feuerweher alarmierte, begannen die ersten Evakuierungen der Patientenzimmer zur vorgesehenen Sammelstelle gemäß des Alarmierungs- und Einsatzplan (AEP). Jörg Brinckmann berichtet: „Unser großes Ziel war es, alle Personen, die sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs auf der betroffenen Station befanden, noch bevor die Feuerwehr eingetroffen war, zu evakuieren, was nahezu vollständig geklappt hat.“ Als Brandschutzbeauftragter dokumentierte Brinckmann wichtige Ergebnisse der Übung, wie den zeitlichen Ablauf oder die praktische Umsetzung der Evakuierung. Erschwerend kam hinzu, dass es nur wenige Minuten nachdem die Übung in vollem Gange war, zu einem Hubschrauberbrand in der Nähe des Helikopter-Landeplatzes kam. Glücklicherweise war auch dies Teil der Übung, bei der es – neben der raschen Brandbekämpfung durch SLK-Brandscouts – vor allem darum ging, die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehren so zu positionieren, dass der Klinikalltag möglichst wenig gestört wurde und die Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge jederzeit frei blieb.
Dank an Patienten
Nach rund eineinhalb Stunden wurde die Räumungsübung samt simuliertem Hubschrauberbrand erfolgreich beendet. „Wir wollen mit solchen Übungen unsere Mitarbeitenden immer wieder auf den Ernstfall eines Brandes in einem so sensiblen Bereich wie einem Krankenhaus vorbereiten, von dem wir natürlich hoffen, dass er niemals eintritt“, erklärt Jörg Brinckmann ein wichtiges Ziel der groß angelegten Übung. Es gehe darum, zu überprüfen, wie wirksam der Alarm ist und Abläufe für den Ernstfall einzuüben und zu optimieren, sodass „eine gewisse Routine entsteht, die es ermöglicht, dass die Einsatzkräfte der Feuerwehr im Idealfall keine Personen mehr evakuieren müssen, sondern sich gleich auf das Löschen des Brandes konzentrieren können“.
Der Kaufmännische Direktor des Klinikums am Plattenwald, Tobias Seiffert, bedankte sich im Namen des gesamten Klinikums für die professionelle Zusammenarbeit den Einsatzkräften. „Auch unsere Mitarbeitenden haben sich toll engagiert. Nicht zuletzt bedanke ich mich aber bei unseren Patienten auf der Station, die die Unterbrechungen im Krankenhausalltag erdulden mussten und bitte um Verständnis für etwaige entstandene Unannehmlichkeiten – diese waren jedoch im Dienst der Sicherheit notwendig.“