Abstatts Bürger und die Kameraden der Nachbarwehren kamen gestern in Scharen zum Tag der offenen Tür beim neuen Feuerwehrhaus, in dem die Floriansjünger aus Abstatt und dem Teilort Happenbach vereinigt werden. Schlicht und edel ist der 2,76 Millionen Euro teure Bau. Tags zuvor wurde er bei mit 200 geladenen Gästen eingeweiht.
"Kommet se, hocket se, schwätzet se...": Dieser Einladung der Freiwilligen Feuerwehr aus Abstatt und Happenbach folgten viele und besichtigten das 40 Meter lange Haus mit dem transparenten Metall-Glasanbau und dem prägnanten Übungsturm im Gewerbegebiet "Rauheck". Fahrten mit dem Feuerwehrauto, Schauübungen und Brandschutzerziehung standen auf dem Programm.
Die Jugendfeuerwehr um Christian Moser präsentierte sich zu ihrem zehnjährigen Bestehen mit Wasserspritzspielen für kleine Leute. "Wir können jetzt junge Leute gebrauchen",sagte Moser zur Schar von momentan acht Jungen. Erst im Januar seien sieben junge Männer zur aktiven Wehr gewechselt.
Zum amüsanten Ereignis beim Festakt wurde die Gratulation von Hanns-Peter Kirchmann von der Firma "kplan AG",die das Haus geplant hatte. "Die Einweihung eines öffentlichen Gebäudes ist ein seltenes Zeichen im deutschen Jammertal",lobte er die Abstatter Investition. "Das Geld bleibt im Land, ohne dass die VOB verbogen wurde",kommentierte der Rechtsanwalt, Vorstandsvorsitzende der AG und Braumeister in einer Person, die Tatsache, dass fast 70 Prozent der ausführenden Firmen heimische waren. Weil für den Planer der "Spagat zwischen Geld verdienen und dem Bau eines schönen Hauses" gelungen ist, übergab er außer einem großen goldenen Schlüssel eine ganze Reihe einfallsreicher Geschenke, darunter einen "heiligen Florian".
"Als sei ich bei Bosch",fühlte sich Landrat Klaus Czernuska des zündenden Funkens wegen, den das neue Feuerwehrhaus versprühe und so neue Kräfte freisetze. Abstatts Bürgermeister Rüdiger Braun unterstrich, dass es mit dem neuen Haus und seinen optimalen Bedingungen am zentralen Standort gelungen sei, die Abteilungen Abstatt und Happenbach zusammenzuführen. Bei Kreisbrandmeister Hans-Wilhelm Hansmann bedankte sich Braun ausdrücklich "für den fachlich richtigen Rat zum richtigen Zeitpunkt". Auch Feuerwehrkommandant Peter Pfeffer - auf ihn folgt im September der kürzlich gewählte Gunther Leontiev - bedankte sich bei Hansmann für die fachliche Weitsicht, mit der er bereits die Planung unterstützt habe. Eine Glocke zum "Einläuten der neuen Zeit" brachte Hermann Jochim vom Kreisfeuerwehrverband mit und steckte Bürgermeister und Feuerwehrmann Rüdiger Braun zu dessen Überraschung die silberne Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes an.
"Ain't no sunshine" und "Country roads" sang Gitarrist Volker Söhner zum Auftakt des Festakts. Er gestaltete den Samstag- und auch den Sonntagabend mit seinen Songs.