Mit einem lauten Knall fliegt der Sektkorken in Richtung Breitenauer See. Unter dem Beifall der vielen neugierigen Zuschauer am Ufer schüttet der Obersulmer Bürgermeister Harry Murso mit Schwung den überschäumenden Alkohol an die Bordwand von „Florian“. Auf diesen Namen taufen der Schultes, sein Weinsberger Kollege Stefan Thoma als Vorsitzender des Wasserverbands Sulm und Feuerwehrkommandant Michael Schepperle das neue gemeinsame Hochwasserboot von Freiwilliger Feuerwehr und DLRG für den Breitenauer See.
Segen „Wir bitten Gott um seinen Segen, damit das Boot bei seinen Einsätzen und Übungen nicht kippt, untergeht oder Schaden nimmt“, segnet Pfarrer Hans-Georg Steg für die Einsatzkräfte von Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und Feuerwehr vor der Taufe das neue Rettungsgerät. „Wasser kann Angst machen, aber auch tragen“, führt der evangelische Pfarrer von Affaltrach in seiner Ansprache die bedrohlichen und lebensspendenden Aspekte des Wassers in biblischen Geschichten an.
„Ich habe mir sagen lassen, dass es bei der DLRG ein guter Brauch ist, vor dem ersten Einsatz ein Rettungsboot zu taufen“, geht Harry Murso auf die Anschaffung des Boots für DLRG und Feuerwehr ein. Der Unfall eines Segelbootes habe zu ersten gemeinsamen Überlegungen der beiden Organisationen geführt, ein solches anzuschaffen. Die DLRG sei im Gegensatz zur Feuerwehr nicht das ganze Jahr vor Ort. „Deshalb war ich froh, als diese Idee Gestalt annahm, weil wir damit die Sicherheit unserer Seebesucher über das ganze Jahr hinweg verbessern“, so Murso.
„Wir freuen uns, dass wir mit Gemeinde, dem Naherholungszweckverband Breitenauer See und der Feuerwehr Obersulm eine Kooperation eingehen konnten und ab heute, speziell auch für die Winterzeit, ein Boot gemeinsam nutzen können, das für Eisrettung sowohl den Kameraden der Feuerwehr als auch den Einsatzkräften der DLRG zur Verfügung steht“, begrüßt Peter Bartsch Geschäftsführer der DLRG im Unterland die Kooperation der Rettungsorganisationen und Bootstaufe zu Eröffnung der DLRG-Wachsaison am beliebten Ausflugsziel.
„Wir hatten im Winter schon die Gelegenheit, mit der DLRG gemeinsam zu üben", berichtet Kommandant Schepperle von Eisrettungsübungen auf gefrorenen Gewässern. Durch spezielle Rollen an der Unterseite des flachen Bootes, es hat nur 60 Zentimeter Tiefgang, kann „Florian“ über das Eis gezogen werden. Das neue Rettungsgerät ist vier Meter lang, 1,60 Meter breit und verfügt über einen 30 PS-Motor.
„Wir haben 6100 Euro für das Boot bezahlt“, sagt Obersulms Kämmerer Karlheinz Schmidt. Acht Feuerwehrmänner absolvierten bei der DLRG 2008 eine Bootsführerausbildung mit Prüfung.
Rahmenprogramm Nach der Taufe lassen die DLRG-ler und Feuerwehrleute „Florian“ vom Stapel. Die Jungfernfahrt mit ihren Vertretern, Bürgermeister, Pfarrer und den Bootsführern Michael Kress und Ernst Dorsch begleitet hupend das DLRG-Rettungsboot Erwin Kreissl, das im Winter „eingemottet" ist. Große und kleine Besucher können zu Rundfahrten einsteigen und Tauchvorführungen verfolgen.
Bild: Eine Bootsfahrt die ist lustig: Die Bürgermeister Murso (links) und Thoma (2.v.l) genießen mit Pfarrer Steg (4.v.r), Feuerwehr und DLRG die Jungfernfahrt (Foto: Döttling)