Vor 130 Jahren wurde die Feuerwehr im Ort gegründet. Bereits 1702 hatte die Gemeinde eine Feuerspritze und die Bürger, samt den Handwerksburschen, Gesellen und Knechten waren für Löscheinsätze verpflichtet.
Am 5. Februar 1890 haben Gemeinderat und Bürgerausschuss beschlossen: „In Ausführung der Landesfeuerlöschordnung vom 7. Juni 1885, wird heute in der hiesigen Gemeinde eine Pflichtfeuerwehr errichtet, welche militärisch organisiert ist und an deren Spitze ein Kommandant steht, dem ein Stellvertreter und 2 Hornisten beigegeben sind.“ Eingeteilt wurde die Feuerwehr in fünf Züge. Der erste Zug waren die Steiger, Retter und Schlauchleger, der zweite Zug die Männer der Spritzenmannschaft.
Die „Ablösungsmannschaft“ war der dritte Zug und die Wasserträger und Schöpfer der vierte Zug. Im fünften Zug war die „Flüchtungs- und Wachmannschaft“. Deren Aufgabe war es, Gegenstände aus gefährdeten Gebäuden wegzuschaffen und zu bewachen. Auch war es ihre Aufgabe, während eines Brandes im Dorf „überall herumzulaufen und zu visitieren ob keine verdächtige Personen oder Diebsgesindel umherschleichen“.
Tatsächlich ist das Feuerlöschwesen in Pfaffenhofen aber schon sehr viel älter. Bereits 1702 hatte die Gemeinde eine Feuerspritze und die Bürger, samt den Handwerksburschen, Gesellen und Knechten waren für Löscheinsätze verpflichtet und „in Rotten organisiert“, steht in den Gerichtsprotokollen. Schmiede und Zimmerleute waren als Fachleute die Rottenführer. Regelmäßig wurden alle paar Jahre vom Gemeinderat und Bürgerausschuss den örtlichen Gegebenheiten angepasste Feuerlöschordnungen erlassen und deren Einhaltung kontrolliert.
Feuerlöschordnung aus dem Jahr 1808 im Archiv
Die älteste im Gemeindearchiv gefundene Feuerlöschordnung ist vom 20. Mai 1808. In ihr wird den Bürgern nicht nur dargelegt, was sie „Zur Verhütung einer Feuersbrunst“ zu tun und zu lassen haben, sondern es ist darin auch beschrieben, „wie nach ausgebrochenem Feuer solches wieder gelöscht werden solle“. Auch sollen die „öffentlichen Bronnen“ fleißig gereinigt und die Wege frei gehalten werden. Die Feuerspritze sei immer gut zu erhalten und jährlich zwei Mal, besonders an den Kirchweihtagen, zu probieren und zu putzen. „Müßige Personen oder blose Zuschauer werden bei einem Feuer nicht geduldet, sie sollen zur Arbeit an- oder weggetrieben werden“.
1874 ist festgehalten, welche Feuerlöschgeräte die Gemeinde zu der Zeit besaß: Eine von Pferden gezogene Feuerspritze mit 24 Meter Schläuchen, drei Feuerleitern, drei Feuerhaken, zehn Eichen (in Eisen gebunden), zehn Wasserschapfen, 18 Wasserbütten und 38 lederne Feuereimer. Aufbewahrt wurden alle diese Geräte im „Feuerwehrmagazin“ (damals Remise genannt) im Rathaus. „Der Schlüssel für die Remise befindet sich im Amtszimmer des Rathauses an der Wand an einem Nagel hängend“, steht in der Feuerlöschordnung.
Am 7. Juni 1934 wurde die Pflichtfeuerwehr in eine Freiwillige Feuerwehr umgewandelt. 1935 bekam die neuformierte Wehr ihre erste fahrbare mechanische Leiter. Die Motorisierung der Wehr begann 1948 mit dem Kauf einer motorbetriebenen Feuerlöschpumpe samt Anhänger. Diese wurde 1962 ersetzt. 1974 kam das erste Feuerwehrauto, ein Löschgruppenfahrzeug LF 8 und nach dem Umbau und der Erweiterung des Feuerwehrmagazins kam 2001 das Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 dazu. 2009 bekam die Wehr einen Mannschaftstransportwagen (MTW) und 2015 wurde das LF 8 durch ein neues LF 10 ersetzt.
In Weiler wurde die Feuerwehr vier Jahre früher gegründet
Vier Jahre älter noch als die Pfaffenhofener Feuerwehr wäre heute die Weilerer Feuerwehr. Die bis zur Gemeindereform 1972 selbstständige Nachbargemeinde gründete ihre Feuerwehr am 14. Mai 1886.
50 Mann Militärisch organisiert stand an der Spitze der 50-köpfigen Mannschaft der Kommandant, ausgestattet mit Helm und weißem Roßhaarbusch. Ihm zur Seite standen sein Stellvertreter und ein Hornist. Auch in Weiler begann die geordnete Feuerbekämpfung schon sehr viel früher. Am 15. Dezember 1758 wurde aus Anlass der „Lentzinger Feiers Brunst“ die „Feier Vorortnung“ untersucht und festgestellt, dass „die Rotten (Mannschaften) im Lauf der Zeit ungleiche Größe angenommen hatten“. Bereits 1842 besaß Weiler eine handgezogene Feuerspritze und 1869 vermutlich schon eine pferdebespannte Spritze.
Umwandlung in eine Freiwillige Feuerwehr
In den Gemeinderatsprotokollen ist nachzulesen, dass beim Brand in Ochsenburg, am 21. April 1869, und am 5. März 1870 bei einem Feuer in Michelbach beide Male Gottlieb Bromm, Bauer, „mit seinen zwei Pferden die hiesige Feuerspritze führte“. Fest steht, dass Weiler 1884 „einen neuen pferdebespannten Spritzenwagen anschaffte“. Zum 1. Juli 1936 wurde die Weilerer Pflicht-Feuerwehr nach einem Erlass des Reichsinnenministers durch Beschluss des Gemeinderates in eine Freiwillige Feuerwehr umgewandelt. Der schon im August 1934 gewählte Kommandant Gottlob Scheible und sein Stellvertreter Wilhelm Gögelmann behielten ihre Führungsämter.
1974 bekam die Weilerer Feuerwehr - inzwischen eine Abteilung der Pfaffenhofener Wehr - ihre erste Motorspritze, die ausgediente von Pfaffenhofen, und 1985 ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug. 2010 erfolgte die freiwillige Eingliederung nach Pfaffenhofen.