Die Untergruppenbacher Feuerwehr blickt auf eine lange Tradition zurück: Zwei Tage lang feiert sie am 20. und 21. Mai in der Stettenfelshalle ihren 125. Geburtstag. Am großen Festumzug am Sonntag beteiligen sich das ganze Dorf und Feuerwehren samt Fahrzeugen aus der Region.
Eigentlich ist die Untergruppenbacher Feuerwehr ja schon etwas älter als 125 Jahre. Weil das aber erst jetzt bei Recherchen im Archiv herausgekommen ist, belässt man es beim Gründungsjahr 1881, das auch als Basis für den 100. Geburtstag gedient hatte. ?Damals, 1981, habe ich beim großen Festzug eine Tafel getragen, das weiß ich noch gut?, sagt Timo Hägele. 16 Jahre später wurde er mit 23 Jahren zum Kommandanten der Untergruppenbacher Gesamtwehr berufen und ist es immer noch.
125 Männer und eine Frau in zwei Abteilungen - Untergruppenbach und Unterheinriet - hören auf das Kommando von Hägele. Dieser bezeichnet die so genannte Tagesverfügbarkeit als eine Herausforderung für die Freiwillige Feuerwehr, die in Untergruppenbach heute auch für die Autobahn und das Unternehmen Getrag zuständig ist. ?Wir arbeiten sehr partnerschaftlich mit der Heilbronner Berufsfeuerwehr zusammen, die dann auch mit Spezialgeräten zum Einsatz kommt, wenn wir an unsere Grenzen stoßen?, erklärt der Kommandant, der im Hauptberuf Banker ist und in Untergruppenbach arbeitet.
Die Gesamtwehr besteht aus vier Löschgruppen und verfügt über drei Feuerwehrmagazine, in denen die Fahrzeuge stehen. Dazu kommt eine 35-köpfige Jugendfeuerwehr, die von fünf Feuerwehrmännern betreut wird. In einer Welt, die immer technischer wird, steht für Feuerwehrleute heute nach der Grundausbildung ständiges Üben und dauernde Fortbildung auf dem Programm. Technische Hilfe steht heute an erster Stelle und kommt mit Abstand vor den klassischen Brandeinsätzen.
?Die Kameradschaft ist immer noch ein Thema?, sagt Timo Hägele. Das ist geblieben, aber sonst hat sich vieles geändert in 125 Jahren bei der Feuerwehr. 1886 wurde in Gruppenbach vom ?Gemeinderath beschlossen, sämtliche Feuerlösch-Requisiten anzuschaffen?. Darunter war auch eine Abprotzspritze von Bachert in Kochendorf. Das gute Stück steht immer noch in Donnbronn und wird gehegt und gepflegt. In Heinriet waren 106 Mann im Jahr 1890 bei der Feuerwehr aktiv - und das bei weniger als tausend Einwohnern.
Vom Großbrand in Ilsfeld 1904, bei dem das Löschwasser für die Wehren aus der Umgebung nicht ausreichte, lernte man in Gruppenbach. 1910 kam mit der Wasserversorgung das Ende der mühevollen Eimerketten, und das Wasser wurde meist direkt aus dem Hydranten entnommen. König Wilhelm II. von Württemberg hatte sich nach dem verheerenden Ilsfelder Brand für den Bau von Wasserleitungen in den Dörfern gerade aus Brandschutzgründen eingesetzt.
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Die Untergruppenbacher Feuerwehr gibt es seit 125 Jahren. Regelmäßige Übungen gehörten schon immer zum Pflichtprogramm der engagierten Bürger. (Foto: privat)