Eigentlich ist es eine reine Formsache, womit sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag beschäftigt: Er bestätigt die Wahl der Feuerwehrkommandanten und Abteilungskommandanten. Allerdings verlief dieses Jahr die Versammlung der Wehr erneut alles andere als ruhig. Als die Wahl des Kommandanten anstand, kandidierte neben Amtsinhaber Karl-Richard Sorg (Gemmingen) plötzlich Michael Bayer (Stebbach). Ein zweiter Wahlgang war nötig, für den Bayer seine Kandidatur zurückzog - dennoch wurden 20 ungültige Stimmzettel gezählt.
Nachwehen Drei Stunden dauerte das Treffen am Montagabend, zu dem Bürgermeister Timo Wolf als organisatorischer Leiter der Wehr die Führungsriege der beiden Abteilungen eingeladen hatte. „Es war ein sehr gutes Gespräch", schätzte er die Stimmung ein. Zwar habe die diesjährige Generalversammlung zu Nachwehen in den Reihen der Floriansjünger geführt. „Jetzt ist den Beteiligten klar, dass die Feuerwehr im Vordergrund steht." Als Verantwortlicher für die Wehr sah er seine Aufgabe darin, einen neuen Impuls von außen zu geben. „Mein Interesse ist, so etwas nicht stehen zu lassen." Der Gemeinderat stehe hinter den Einsatzkräften, sagt Timo Wolf. So ist dem Gremium der Feuerschutz der Gemeinde in diesem Jahr einen Zuschuss in Höhe von fast 110 000 Euro Wert. Der Haushalt stellt beispielsweise allein für Aus- und Fortbildung nahezu 7000 Euro bereit.
Damit es nicht wieder zu einem ähnlichen Eklat kommt, hofft Timo Wolf auf eine stärkere Kommunikation. Miteinander, nicht übereinander reden, darauf setzt er in den Reihen der Floriansjünger. „Es ist eine Feuerwehr, das wollen wir stärken." Beispielsweise mit noch mehr gemeinsamen Aktionen, wie beispielsweise den Übungen, zu denen beide Abteilungen schon jetzt gelegentlich zusammen einrücken. Zur Gesamtwehr zählen 69 aktive Mitglieder, die Altersmannschaft ist 52 Mitglieder groß, und 31 Jugendliche gehören dazu.
Ungültige Stimmen Schon im vergangenen Jahr gab es Unstimmigkeiten bei Wahlen. Damals stand Michael Bayer als zweiter stellvertretender Kommandant zur Wahl: 31 Ja- und zwölf Nein-Stimmen vereinte er auf sich. Acht Kameraden hatten sogar andere Namen auf den Wahlzetteln hinterlassen. Die Wahl fand statt, nachdem ihn die Stebbacher Kameraden einstimmig zum Abteilungskommandanten gewählt hatten. Damals hatte Bürgermeister Timo Wolf in der Versammlung um eine gute Zusammenarbeit gebeten. „Wir wollen hier keine zugeschütteten Gräben aufreißen."
Bild: „Es war ein sehr gutes Gespräch." Bürgermeister Timo Wolf