Heißer Dampf zieht durch die Küche des stellvertretenden Feuerwehrkommandanten Ruven Pahl in Niederhofen. Eifrig werden Karotten, Erbsen, Kohlrabi und Spargel in den Pfannen gerührt und gewendet, mit Sahne und Kräutern verfeinert und gegart. Abteilungskommandant Sandro Eßlinger, Ausschussmitglied Matthias Junge und Ruven Pfahl veranstalten einen Kochwettbewerb. Dabei sind die drei Floriansjünger Köche und Jury zugleich.
Gefüllt In Sachen Atemschutz, Gerätetechnik oder Fahrzeugkunde sind die Niederhofener Wehrmänner voll auf dem Laufenden. Doch auch in der Küche macht ihnen keiner so schnell etwas vor. Selbst gemacht heißt hier die Devise. Denn für ihr Fest bereiten die Männer im Vorfeld in der Metzgerei Spohn in Leingarten an die 1400 Maultaschen zu, füllen den hauchdünnen Nudelteig meterweise mit deftigem Brät. Dabei sind die Niederhofener Hobbyköche für die Vielfalt auf ihrer Speisekarte bekannt. Denn das schwäbische Leibgericht gibts beim Fest gebraten und geschmelzt, in der Suppe oder überbacken. Und sogar mit einer Salatvariation werden die Fleischtaschen serviert.
Brühe Doch damit nicht genug. Bei einer Ausschusssitzung entstand die Idee, das Angebot nun noch um eine Gemüsebeilage zu erweitern. Also treffen sich Pfahl, Eßlinger und Junge zum Probekochen. Der Einfachheit halber, und weil zum Gemüse schälen und schnippeln die Manpower fehlt, greifen die Männer auf die tiefgefrorene Grundlage zurück. Während im Topf bereits die Brühe für die Maultaschen kocht, gibt Ruven Pfahl Karotten, Erbsen, Blumenkohl und Mais in die eine, Gelbe Rüben, grünen Spargel und Kohlrabi in die andere Pfanne. Dann wird kräftig gerührt und das Ganze mit Sahne und alternativ mit Kräutern verfeinert. Nach rund 15 Minuten sind die Maultaschen heiß und das Gemüse gar. „Das ist wie bei Johann Lafer“, scherzt Matthias Junge, während Ruven Pfahl mit der Küchenwaage genau 200 Gramm Gemüse abwiegt. Das Auge isst bekanntlich mit und so werden die Teller verschieden kreiert. Schnell haben sich die drei Hobbyköche für das Gemüse ohne Sahne entschieden. „Das sieht einfach appetitlicher aus“, stellt Eßlinger fest. Sollen die Maultaschen im Ganzen oder geschnitten auf dem Teller platziert werden? „Ich würde sie ganz lassen, das ist weniger Aufwand“, schlägt Pfahl vor und teilt Gabeln an seine beiden Kumpels aus. Denn nun gilt es, die letzte Frage zu klären: Wie stehts mit dem Geschmack? Die Jury lässt sich das Gemüse auf der Zunge zergehen und hat auch hier rasche eine Entscheidung getroffen. Die Variante ohne Sahne schmeckt besser.
Bild: Ruven Pfahl, Sandro Eßlinger und Matthias Junge (v.l.) beim Testessen für das Maultaschenfest. (Foto: Gabi Muth)