Einen eindrucksvollen Anschauungsunterricht haben Viertklässler der Grundschule Möckmühl bei der örtlichen Feuerwehr im Gerätehaus in der Daimlerstraße genossen.
Nachdem Abteilungskommandant Uwe Thoma schon zuvor im Klassenzimmer den Kindern die Aufgaben der Feuerwehr (löschen, bergen, retten, schützen) erklärt hatte, ihnen die Gefahren des Zündeln anhand von Anschauungsmaterial aufgezeigt und das richtige Verhalten im Brandfall eingeschärft hatte, durften die Kids nun in die Praxis einsteigen.
Auch hier gab's zunächst im Schulungsraum viele interessante Informationen. Überrascht waren die kleinen Gäste, als sie erfuhren, was die Ausrüstung der Feuerwehrleute so kostet. Immerhin sind Schutzjacke, Hose, Helm, Stiefel, Piepser, Gürtel mit Werkzeug und Karabinerhaken und Ausgehuniform zusammen rund 1450 Euro wert. Nicht inbegriffen sind dabei die Lampe, das Atemschutz- und das Handfunkgerät.
Eine wichtige Frage für die Kinder war natürlich: „Wie kommt man zur Feuerwehr“. Seit die Möckmühler Wehr das Eintrittsalter der Jugendlichen von 14 auf zehn Jahre herabgesetzt hat, ist der Zulauf groß. 36 Jugendliche gehören derzeit zur Möckmühler Truppe.
Ab 18 beginnt die einjährige Ausbildung zum Feuerwehranwärter. Nächste Stufe ist der Truppmann und schließlich der Truppenführer. Durch zusätzliche Schulungen vor Ort kann man sich zum Sprechfunker, Maschinisten oder Atemschutzexperten qualifizieren. Die Ausbildung zum Gruppen- und Zugführer erfolgt in der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal.
Wie man im Brandfall vorgeht, erfuhren die Schüler anhand eines Videos. Drastisch wurde hier vor Augen geführt, wie schnell sich ein Feuer ausbreiten kann. Da bleiben nur wenige Minuten, um sich in Sicherheit zu bringen und die Feuerwehr zu alarmieren. Auch und gerade wenn man selbst einen Brand verschuldet hat, ist es wichtig schnell Hilfe anzufordern. „Denn wer zu seinem Fehler steht und durch rechtzeitige Alarmierung der Feuerwehr Schlimmeres vermeidet, der ist ein Held“, so Thoma.
Im Verlauf des Vormittags bekamen die Schüler noch den Funkverkehr und die Ausrüstung der acht Fahrzeuge genau erklärt. Natürlich musste jeder mal ausprobieren., ob er die schwere Spreizschere oder die Motorsäge heben oder die Feuerwehrleiter besteigen kann.
Zur wahren Mutprobe wurde abschließend eine Suchaktion im vernebelten Schulungsraum. Jeder sollte seinen Stuhl irgendwo im Zimmer hinstellen und etwas persönliches darauf deponieren. Anschließend füllte Thoma den Raum mit Disconebel. Erstaunlicherweise trauten sich fast alle Kinder in den Raum. Während manche vor Vergnügen kreischten und andere noch erschreckten, verloren die meisten die Orientierung und gerieten sogar ein bisschen in Panik.
Caroline erklärte hinterher, sie habe sich an der Wand entlang zur Tür getastet. Ronald war über einen Stuhl gestolpert und Vera fand es „total cool“, mal gar nichts zu sehen. Natürlich hatte diese spaßige Übung einen sehr ersten Hintergrund, denn genau so wenig kann man sehen, wenn es in einem Haus brennt und der Rauch die Räume vernebelt.
Foto:Gebannt hören die Kids zu, was der Kommandant zu erzählen hat: Im Feuerwehrmagazin erfahren die Möckmühler Grundschüler alles über die Arbeit und die Ausrüstung der Floriansjünger. (Foto: Cordula Dürr)