Nicht die Methoden waren schockierend, sondern das Gerät: Es stand das Thema Defi an. Und wer die Geräte kennt, weiß, dass hier gelegentlich auch mal ein Schock empfohlen wird.
Wir, die Angehörigen der Einsatzabteilungen der Feuerwehr Bad Friedrichshall, hatten die Möglichkeit, unser Wissen über dieses Gerät weiter aufzufrischen. Unsere Feuerwehr verfügt aktuell über 2 Geräte, welche auf dem HLF 20/16 sowie dem KDOW mitgeführt werden.
Eine gründliche, wiederkehrende Ausbildung an diesem Gerät ist notwendig. Nur durch regelmäßiges Üben können wir die Handgriffe auch in Stresssituationen ohne Zeitverlust durchführen. Der AED dient uns zur Eigensicherung bei Einsätzen und Übungen und wird auch z.B. bei Sicherheitswachdiensten auf Veranstaltungen mitgeführt.
An allen 4 Übungsterminen übernahm der Rettungsassistent Thomas Krieger vom DRK die Ausbildung. Durch die gute Verbindung eines Kameraden zum Rettungsdienst erklärte Thomas Krieger sich gerne bereit, diese extra auf unsere Feuerwehr-Bedürfnisse zugeschnittene Ausbildung durchzuführen. In einer prägnanten Präsentation erläuterte er die Grundlagen der Herz-Lungen-Wiederbelebung mit ihren aktuellsten Richtlinien. Außerdem wurde auf die Überlebenschancen von über 70% bei Patienten nach einer frühen Defibrillation (innerhalb von 3 Minuten) und der weiteren Versorgung durch den Rettungsdienst hingewiesen. Unterstützt wurde er in der praktischen Ausbildung durch unsere aktive Feuerwehrärztin und Fachberaterin Medizin, Frau Dr. Nadia Tapp, Fachärztin für Chirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie im Klinikum Am Plattenwald, welche dort auch als Notärztin tätig ist.
In der Praxis wurde dann der Notfall geübt. In Zweier-Teams konnten wir jeweils einen kompletten Einsatz simulieren. Vom Auffinden der Person, dem Ansprechen und der Überprüfung der Vitalfunktionen über das Absetzen des Notrufes bis zur eigentlichen Herz-Lungen-Wiederbelebung unter Einbeziehung des AED und des feuerwehreigenen Notfallrucksackes wurde alles abgearbeitet.
Ergänzend wurde der richtige Umgang mit einem Larynxtubus geübt. Der Vorteil dieses Gerätes ist die Anwendbarkeit für medizinische Laien. Eine herkömmliche Intubation mittels Laryngoskop und Tubus ist wegen der möglichen Gefahren medizinischem Personal vorbehalten.
Es war jeweils ein sehr praxisorientierter und kurzweiliger Abend, an dem wir unser vorhandenes Wissen vertiefen konnten und sicher auch wieder einiges Neues gelernt haben. Wir bedanken uns hiermit ganz herzlich bei den Ausbildern sowie dem Kameraden, der immer wieder gerne seine Kontakte spielen lässt, um uns solche praxisnahen Übungen zu ermöglichen.
Ergänzend zu dieser Ausbildung konnten wir Rettungsassistent und Wachenleiter der Rettungswache 8 Am Plattenwald, Heiko Schick gewinnen, welcher uns an einem Übungsabend eindrucksvoll die Technik und Ausrüstung eines Rettungswagens für die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst demonstrierte. Auch hierfür gilt es nochmals recht herzlich Dank zu sagen.