Mit einem Tag der offenen Tür präsentierte sich die Neckarsulmer Feuerwehr. Zahlreiche Besucher nutzten die Möglichkeit, sich im Rahmen der alle zwei Jahre stattfindenden Veranstaltung die Feuerwache mit Leitzentrale und Schlauchwerkstatt zu besichtigen, die 19 Fahrzeuge aus nächster Nähe zu bestaunen oder einfach die von den Floriansjüngern bereiteten Leckerbissen zu genießen.
Fassanstich Problemlos stach Oberbürgermeister Joachim Scholz das Fass mit Neckarsulmer Bier in "anderthalb Schlägen" und ganz ohne den bereitgestellten Sicherheitshelm an. Er betonte, dass durch die Feuerwehr die Sicherheit "in vorzüglicher Art und Weise gewährleistet" werde. Folglich bewiesen die 104 aktiven Feuerwehrleute und 43 Nachwuchskräfte ihre Schlagkräftigkeit mit einem simulierten Unfalleinsatz und einem Löschangriff.
Bereits am ersten Veranstaltungstag schaut Elfriede Spitz mit Freundin Elisabeth Bischof vorbei, nachdem sie sich nach einem eineinhalb- stündigen Spaziergang Hunger angelaufen haben. Pizza aus der hauseigenen Pizzeria Don Paulo und Wurst dienen ihnen zur Stärkung. "Auch morgen kommen wir noch einmal, das erspart uns das Kochen", versprechen sie.
Drehleiter- und Tanklöschfahrzeug, Schlauch- und Rüstwagen: Der ausgestellte Fuhrpark beeindruckt auch die kleinen Besucher. "Er interessiert sich brennend für die Feuerwehr", sagt Beate Halter aus Dahenfeld über ihren Sohn Florian. Der Vierjährige übt sich im Schaumlöschen eines imaginären Lkw-Brandes in Miniaturform. "Florian, die Mama brennt!": Keine Chance für Papa Reinhold, den konzentrierten Nachwuchsretter vom Löscheinsatz abzulenken.
Kirsten (4) und Louis Grochalsky (2) aus Waldenburg holen derweil im Mehrzweckboot die Boje ein. "Da kann man richtig fahren", versichert das Mädchen, das unter anderem gekommen ist, um Opa Peter Loose in der Altersabteilung der Feuerwehr zu besuchen. Der spätere Berufswunsch von Moritz Welker (4) steht jetzt schon fest: "Feuerwehrmann". Nicht nur, weil er einen der letzten zitronengelben Kinderhelme ergattert hat.
Experimentarium Dass die Feuerbeschaffung in der Steinzeit ganz schön knifflig war, stellt Besucher Timo Brücke (9) gemeinsam mit Jungfeuerwehrmann Semih Pehlivan (13) fest. Zwischen Feuerstein und Pyrit will trotz heftigem Schlagen kein Funke entstehen. Das Experimentarium der Jugendfeuerwehr, das von Feuerwehrmann Torsten Rönisch vermittelt wurde und in etlichen Versuchsstationen wie Fettexplosion, Gefahrgutsymbole-Raten oder Schiffsbrand-Löschen besteht, macht beiden Jungs großen Spaß.
Erste Pläne kündigte Kommandant Wolfgang Rau für das Jahr 2012 an, wenn mit dem 150. Geburtstag der Feuerwehr und dem 50-jährigen Bestehen der Jugendfeuerwehr gleich zwei Jubiläen anstehen. Dann soll auf dem Marktplatz ein Fest steigen mit verschiedenen Technikstationen, einer Fahrzeugausstellung sowie Livemusik und Bewirtung.
Bild: Louis und Kirsten holen die Boje ein: Bei der Neckarsulmer Feuerwehr wurde es auch den jungen Festbesuchern nicht langweilig. (Foto: Ute Plückthun)