Es hat geregnet. Die Straße ist rutschig. Das Auto einer jungen Frau ist von der Straße abgekommen, den Hang heruntergerutscht und mit einem Traktor auf der parallel verlaufenden Straße zusammengeprallt.
Dies war die dargestellte Situation, die die Zuschauer der diesjährigen Schauübung am Tag der offenen Tür in Untergriesheim erwartete.
Nicht nur durch den Aufbau des Unfalls, sondern auch durch die Moderation von Michael Siegmann wurde schnell klar, dass die Person im PKW zwar noch ansprechbar, aber auch eingeklemmt ist. Um den Zuschauern zu zeigen wie es so ist, wenn ein Einsatz gemeldet wird, gab es durch ein Meldetestgerät eine Auslösung der Melder der umstehenden Feuerwehrmänner. Wie auch im reellen Fall machten sich die Alarmierten schnellstmöglich auf den Weg - Zwar nicht ins Feuerwehrgerätehaus, aber zu den versteckt stehenden Feuerwehrfahrzeugen.
Bis zum Eintreffen der Einsatzfahrzeuge erklärte der Moderator, was man tun kann um zu helfen und, dass es auch schon von Nutzen ist, wenn jemand am Kreuzungsbereich den Weg zeigt.
Die Einweisung hatte, dank der überzeugenden Moderation, eine Zuschauerin, für die unter Blaulicht und Martinshorn anfahrenden Feuerwehrfahrzeuge, übernommen. Dadurch, dass das Auto schräg im Hang stand wurde beschlossen, dass das Löschfahrzeug (LF 20/16) unterhalb der Unfallstelle und der Rüstwagen (RW 2) oberhalb des Hanges Stellung bezieht. Nach der Ersterkundung durch den Gruppenführer wurden die Befehle an die einzelnen Trupps, bestehend aus zwei Feuerwehrleuten, verteilt. Während das Rettungswerkzeug bereitgelegt und ein Zugang zur verletzten Person über das Beifahrerfenster geschaffen wurde, sicherte die Besatzung des RWs das Fahrzeug mit Hilfe der Seilwinde vor dem Wegrutschen. Nach einer kurzen Begutachtung des Verletzten durch den Rettungsdienst, teilte dieser dem Gruppenführer mit, dass das Opfer schonend gerettet werden muss.
Dank der Fensteröffnung auf der Beifahrerseite konnte ein Feuerwehrmann in den Wagen einsteigen und die Fahrerin betreuen. Neben dem Anlegen einer Halskrause, Anbringen eines Airbag Schutzes und Abdecken mit einer Schutzfolie, erklärte er dem Opfer die einzelnen Schritte der Feuerwehr, um diese so zu beruhigen. In der Zwischenzeit wurde die Frontscheibe mit Hilfe einer Glassäge ausgeschnitten und bei Seite geräumt. Als Nächstes wurden auf beiden Seiten die Türen mittels Schere und Spreizer entfernt. Da die Beine der Fahrzeugführerin eingeklemmt waren, wurde der hydraulische Rettungszylinder in den Türrahmen eingesetzt. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch beschlossen, dass das Dach zur Rettung entfernt werden muss. Dies geschah, indem auf beiden Seiten die Holme durchgeschnitten wurden.
Nach dem vollständigen Durchtrennen der Holme gab der Gruppenführer den Befehl das Dach nach hinten wegzutragen und die dadurch freistehenden Schnittflächen am Fahrzeug abzudecken. Auch dies ist vor allem für die Eigensicherung der Feuerwehrmänner, damit sie sich bei der Rettung der verletzten Person mit dem Spineboard nicht selbst verletzen.
Das Ende der Schauübung wurde mit der Übergabe der geretteten Fahrerin an das DRK eingeläutet. Für die Zuschauer bot sich anschließend die Möglichkeit, das auseinandergenommene Auto zu begutachten. Für die Feuerwehr hieß es jedoch, alle verwendeten Gerätschaften aufzuräumen und dann auch letztendlich die Scherben, die Türen, das Dach und das Auto selbst wegzuräumen.
Vielen Dank an alle die an der Schauübung teilgenommen haben und an die Abteilung Untergriesheim bei der wir unser Können unter Beweis stellen durften.