Der Sauerbraten ist das Markenzeichen des Keltergassenfests der Feuerwehr in Stetten. Der kam bisher immer von der örtlichen Metzgerei Bälz, doch die hat inzwischen geschlossen. „Manche Leute haben sogar vorher gefragt, ob es ihn trotzdem gibt“, erzählt Kommandant Jürgen Kachel. Weglassen geht nicht. Also machten sich die Feuerwehrmänner auf die Suche und aßen Probe.
Lösung „Glücklicherweise wurden wir bereits beim zweiten Metzger fündig“, freut sich Abteilungskommandant Maik Widowski. Bei der Metzgerei Pfenninger in Gemmingen nämlich, gleich in der Nähe, was gut war, denn wegen des großen Andrangs brauchte man am Sonntagnachmittag noch Nachschub beim Grillgut.
Tagsüber war bereits richtig viel los beim Keltergassenfest. Diverse befreundete Wehren waren bereits zum Frühschoppen erschienen, und auch die Bevölkerung trudelte spätestens zum Mittagessen in der alten Kelter ein. Vor allem die Älteren genießen es, dass bei diesem Fest noch bedient wird und sie gemütlich auf ihr Essen warten können. „Man braucht natürlich die Leute dazu, aber inzwischen ist auch der Nachwuchs unserer Leute alt genug, um in die Fußstapfen der Mütter zu treten“, weiß Kachel. Da störte es wohl auch niemanden, dass der Preis beim Sauerbraten etwas erhöht werden musste.
Während die meisten dieser Feste nach der Kaffee- und Kuchen-Zeit ausklingen, ist die Kelter auch am Abend noch gut gefüllt. Das selbst gestrickte Programm der Floriansjünger kommt an. „Wir hatten schon immer Leute, die gerne auf der Bühne stehen, dann gab es mal einen Sketch, und daraus wurde mehr“, erinnert sich Kachel. Vor allem die Darbietung der Männertanzgruppe ist der Höhepunkt zum Schluss. Doch erst mal kommen die Kleinsten dran. Sie spielen zackige Luftgitarre zu David Hasselhoffs „Looking for Freedom“ und schwingen Wunderkerzen zu „Time to say good-bye“. Die Jugend hat sich einen nicht ganz jugendfreien Sketch ausgesucht, in dem Fragen wie „Was ist hart, wenn man es in den Mund nimmt und weich, wenn es wieder herauskommt?“, beantwortet werden – Kaugummi natürlich.
Amüsant Witzig auch der Auftritt der Nonne und des Priesters, die sich bei Schneesturm in eine Hütte retten. Großzügig überlässt er ihr das einzige Bett und wickelt sich in den Schlafsack am Boden. Doch der Nonne ist immer wieder kalt, und so bringt ihr der Priester eine Decke nach der anderen, bis es ihm zu bunt wird. „Wollen wir nicht eine Nacht so tun, als wären wir verheiratet?“ fragt er und sie stimmt verzückt zu. „Dann hol dir deine verdammten Decken gefälligst selber!“
Bild: Das unterhaltsame Abendprogramm – hier ein Sketch mit Nonne und Priester – zog auch am Abend Gäste in die Kelter. (Foto: Stefanie Pfäffle)